"Manchmal war es anstrengend"

TRIER. Endlich geschafft, und alle sind glücklich: 22 Frauen legten ihre Prüfung als staatlich geprüfte Diabetesberaterin ab. Mit dem Ausbildungsgang betrat das Trierer Mutterhaus Neuland: Es war der erste Kursus in der Region und der zweite auf Landesebene überhaupt.

 Ministerialrat Gernoth Werther überreicht den erfolgreichen Absolventinnen die Zeugnisse.Foto: Ludwig Hoff

Ministerialrat Gernoth Werther überreicht den erfolgreichen Absolventinnen die Zeugnisse.Foto: Ludwig Hoff

Diabetesberaterinnengibt es so lange noch nicht. Anfang der 80er Jahre wurde dasBerufsbild von der Deutschen Diabetesgesellschaft konzipiert,nachdem sich gezeigt hatte, dass moderne Behandlungsformen derZuckerkrankheiteine umfassendere Betreuung als die klassischeDiätberatung notwendig machen. Die "Diät" tritt bei der Diabetes-Therapie moderner Prägung zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen wird eine Behandlung mit Tabletten oder Insulin auf die Ernährungsgewohnheiten des Patienten und die individuellen Alltagsbedingungen abgestimmt.

Herausforderung für 22 Frauen

Eine Herausforderung für 22 Frauen im Alter von 26 bis 56 Jahren, die ein Jahr lang wieder die Schulbank drückten, um eine Ausbildung als Diabetesberaterin zu durchlaufen. Ausbildungsort war die Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. Rheinland-Pfalz nimmt in der Ausbildung eine Vorreiterrolle ein, weil der Ausbildungsgang als Diabetesberaterin staatlich anerkannt wird, was sonst (noch) nicht üblich ist. Von einem Einführungslehrgang in Bad Kreuznach einmal abgesehen, war es der erste Ausbildungsgang im Land. Der Erfolg spricht für sich: Alle Teilnehmerinnen haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. "Manchmal war es anstrengend, aber wir hatten sehr gute Referenten", so Christine Hess-Laabs, Sprecherin des Kurses.

Zum gelungenen Abschluss gratulierten die Generaloberin des Mutterhauses, Schwester M. Elisabeth Mues, Mutterhaus-Geschäftsführer Ralf Lunkenheimer, Dr. Dieter Braun, Ärztlicher Leiter des Kurses, Marlies Neese von der Stabsstelle Gesundheitspolitik der AOK- Direktionin Eisenberg sowie MinisterialratGernot Werther vom Gesundheitsministerium, der den glücklichen Absolventinnen die Zertifikate überreichte. "Ich habe größte Hochachtung vor ihren Leistungen", erklärte der Mann aus Mainz.

Zentrale Aufgabe der Diabetesberaterinnen wird es sein, dem Patienten das Zusammenspiel von Ernährung, Bewegung sowie Insulin und Medikamenten zu erklären und Regeln zu Stoffwechsel-Selbstkontrolle und Insulin-Dosisanpassung zu vermitteln. Die dafür notwendigen Detail-Kenntnisse haben die Teilnehmerinnen mit dem Kursus erworben. Eine Grundausbildung in einem medizinischen Beruf war Voraussetzung zur Ausbildungsteilnahme.

Bei dem ersten Lehrgang am Mutterhaus wird es nicht bleiben. Ein neuer Kursus hat bereits begonnen; der nächste befindet sich in der Vorbereitungsphase.

Interessierte wenden sich an das Sekretariat der Krankenpflegeschule am Mutterhaus, Birgit Pfeifer, Telefon 0651/947-3080, oder Karin Heinz, Telefon 0651/947-3161.

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