Marathon am Flügel

Mal hatte er nur einen Zuhörer, mal eine ganze Kinderschar - Doch Sebastian Matz spielte mit nur einer Pause beim "Hübner Piano Marathon" im Chat Noir.

 Sebastian Matz am Flügel. Die noch zu spielenden Stunden liegen zu seinen Füßen. Foto: Chat Noir

Sebastian Matz am Flügel. Die noch zu spielenden Stunden liegen zu seinen Füßen. Foto: Chat Noir

Trier. (red) Ein wenig erschöpft, reichlich glücklich und, gemessen an den Umständen, in erstaunlich guter Form — so beendete Chat Noir-Hauspianist Sebastian Matz am vergangenen Donnerstag um 12.15 Uhr seine Piano-Tour-de-Force über 16 Stunden. Seit 20 Uhr am Vorabend hatte der 34-Jährige beim "Hübner Piano Marathon" ununterbrochen gespielt, lediglich mit einer 15-minütigen Pause um vier Uhr morgens. Unterstützung kam dabei von befreundeten Musikern der Trierer und Luxemburger Szene.Das Publikum feierte den "Marathonmann" während seiner letzten drei Titel, den Klavierklassikern "Piano Man" (Billy Joel), "Der Mann am Klavier" (Paul Kuhn) und "Root Beer Rag" (Billy Joel). Trotz stehender Ovationengab es allerdings — erwartungsgemäß — keine Zugaben."Ich bin wahnsinnig froh, dass es geklappt hat — und dass es mir dabei noch ganz gut geht", meinte ein sichtlich erleichterter Pianist, der während seines Mammutkonzerts vor allem die Nerven behalten hatte: Weder ein fast leerer Varieté-Saal in den frühen Morgenstunden, noch die kurzfristige Umnutzung des Chat Noir zu einem großen Kinderspielplatz während des "Piano Brunch" ab zehn Uhr konnten Matz aus der Ruhe bringen. "Dass so viele Familien mit Kindern zum Brunch kamen, darunter ja auch meine, fand ich eher motivierend, als es an den Endspurt ging. Und die ganze Nacht über hatten wir ja immer mindestens einen Gast, da kann ich ja schlecht aufhören."Seine gute körperliche Verfassung nach 16 Stunden Live-Entertainment ist das Ergebnis guter Vorbereitung. "Mein ,Physio-Team' Nicole Marzi und Harald Wiesenmüller hat im Vorfeld ganze Arbeit geleistet." Wiesenmüller, der frühmorgens noch zu einer kurzen Massage vorbeischaute, war denn auch zufrieden mit seinem Schützling: "Sebastian war nach zwölf Stunden Klavierspielen lockerer in den Schultern als manche Leute nach ein paar Stunden Schreibtischarbeit."

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