Markt mit Zwischentönen

Wenn die "singende Marktfrau", Adelheid Steines, das "Ehriker Märtschi" besingt, ist es wieder so weit: Am Samstag wurde der traditionelle Ehranger Markt eröffnet, der am Dienstag mit einem Feuerwerk endet. Ohne das Engagement der Vereine wäre die Veranstaltung nicht zu stemmen. Allerdings grummelt es offenbar hinter den Kulissen.

 Musik, Tanz und Nervenkitzel bietet der Ehranger Markt bis Dienstagabend. TV-Foto: Gabriela Böhm

Musik, Tanz und Nervenkitzel bietet der Ehranger Markt bis Dienstagabend. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. In der heutigen Form findet der Ehranger Markt schon seit mehr als 50 Jahren auf dem Marktplatz an der Kyll statt: Fahrgeschäfte, darunter der beliebte "Crazy Dancer", ein Autoscooter und weitere Attraktionen locken Jahr um Jahr Tausende von Besuchern zu der Veranstaltung. Nicht dabei ist das Kettenkarussell, bei dem im vergangenen Jahr ein Unfall passierte. Dafür gibt es Stände von Vereinen, Kindergärten und Einzelhändlern. Von einem Vieh- und Krammarkt, wie er in früheren Zeiten gestaltet war, ist der Ehranger Markt Lichtjahre entfernt. Dafür ist die Großveranstaltung eine gute Gelegenheit, auf jugendliches Engagement hinzuweisen. Wie das der "namenlosen, verrückten Gruppe", die für eine Reise nach Australien zum Weltjugendtag 2008 spart. Um das Geld dafür aufzutreiben, verkauft die Gruppe Waffeln und Kaffee. Noch ist am Samstagabend nicht viel los - das wird sich im Laufe der nächsten Tage ändern, hofft Talea Chorus. Erfahrungsgemäß hat sie damit Recht, strömen doch die Besuchermassen meist am montäglichen Familientag und zum Feuerwerk am Dienstagabend. Dennoch kommen pünktlich zur Eröffnung des Markts am Samstagabend etliche Besucher, nachdem in einem kleinen Festumzug das Ehranger Blasorchester mit Gästen durch den Ort gezogen ist. Horst Lorig, Vorsitzender der Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine (GEOV), die das Fest organisiert, begrüßt den Kulturdezernenten, Ulrich Holkenbrink, der das ehrenamtliche Engagement lobt. Zu wenig freiwillige Helfer

Allerdings, so wettert Lorig später am Rande der Veranstaltung, gelte das Engagement der Vereine ausschließlich eigenen Interessen und nicht denen der GEOV. Daher wurde eine große Bühne, die mit Mitteln des Ortsbeirats angeschafft worden war, in diesem Jahr nicht aufgebaut - es hätten sich keine Helfer gefunden. Als Bühnenersatz bei der Eröffnungsveranstaltung diente ein erbärmlicher Verschlag aus abgedeckten Absperrgittern. Er sei von bezahlten Kräften aufgebaut worden, so Lorig.Ungemach gibt es offenbar auch bei den acht Vereinen (der GEOV gehören 33 Vereine an), die am Ehranger Markt beteiligt sind. Wegen zu wenig Personals und zu weniger Helfer würde die Mehrheit der beteiligten Vereine für eine Verkürzung des Ehranger Marks auf drei Tage plädieren. "Da wehren wir uns vehement dagegen", sagt Klaus Löw, der den Autoscooter betreibt. Bei einer Verkürzung blieben die Schausteller weg. Das Programm: Montag Familientag von 12 bis 19 Uhr mit ermäßigten Preisen, am Nachmittag Spiel und Spaß mit vier Kitas. Um 19 Uhr tritt der Männergesangverein mit Wein- und Moselliedern auf, danach Unterhaltungs- und Tanzmusik. Dienstag Markttag ab 12 Uhr, um 19 Uhr Musik auf allen Plätzen. 22 Uhr: Großfeuerwerk mit dem Feuerwerksweltmeister. An allen Tagen Verkauf des neuen Jahrbuchs der Ehranger Heimat vor der Sparkasse.

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