"Wir sind mit dem Umsatz voll zufrieden. In den Abteilungen Fisch, Wein, Käse und Schinken und im Bistrobereich liegen wir weit über den Absatzerwartungen" - so euphorisch äußerte sich Otti Büsching, Geschäftsführer der Markthalle Trier GmbH (MHT), noch Mitte Januar gegenüber dem TV. Jetzt ist alles anders: Die MHT meldet heute vor dem Amtsgericht Insolvenz an. So richtig schief gelaufen sei bei dem ambitionierten Projekt nichts, behaupten die drei Gesellschafter - neben Büsching der Schweicher Metzgermeister Frederik Herres und Bäckermeister Hans-Josef Jakoby aus Dudeldorf. "Wir hatten einfach Pech, dass wir im Oktober angefangen haben und genau in die umsatzschwache Zeit gesteuert sind", sagt Jakoby. "Es hat sich ein falsches Image entwickelt, die Leute haben geglaubt, bei uns gäbe es nur hochpreisige Ware. Das stimmte aber gar nicht", meint Herres. Das Konzept sei auf jeden Fall richtig gewesen, betont Büsching. "Aber wir haben keinen finanzstarken Partner, der uns über die Saure-Gurken-Zeit hinweghilft." Schließlich brauche ein Lebensmittelladen mindestens zwei Jahre, bis er Gewinne einfahren würde. "Das halten wir nicht durch", bedauert Herres. Jetzt sei der Ausstieg noch verschmerzbar, sagen die beiden Handwerkermeister Jakoby und Herres, die heimischen Stammbetriebe seien nicht von den hohen finanziellen Verlusten betroffen. Wie es mit der Markthalle weitergeht, entscheidet der Insolvenzverwalter, der vom Amtsgericht bestellt wird. "Wir hoffen, dass es erstmal weiter geht und sich ein neuer Betreiber findet, der das Konzept weiterführt", sagt ein Sprecher der Leiwener Günther-und-Käthi-Reh-Stiftung, Besitzerin und Vermieterin der Immobilie in der Palaststraße. Viele Rechnungen sind bei den Lieferanten der Markthalle unbeglichen geblieben. "Wir liefern nicht mehr und haben unsere Ware abgeholt", bestätigte ein regionaler Produzent dem TV.