Marode Straßen, wenig Nachbarschaft

MARIAHOF. Einwohner von Mariahof haben in einem Bürgergutachten Zukunftsperspektiven für das Mitein-ander verschiedener Generationen und Nationalitäten in ihrem Stadtteil entwickelt. Jetzt ist das Gutachten fertig gestellt.

Mariahof ist ein Anfang der 60er-Jahre am Reißbrett entstandener Stadtteil, der als Gartenstadt konzipiert wurde und sich durch seine Lage im Grünen und die Nähe zum Mattheiser Wald auszeichnet. Eine starke Fluktuation der Einwohner gibt es ebenso wenig wie Durchgangsverkehr - weshalb einige Probleme, die die "Arbeitsgruppe Verkehr und Sauberkeit" für das Bürgergutachten herausgestellt hat, hausgemacht sind. Harald Rose, Sprecher dieser Arbeitsgruppe, forderte deshalb die Bürger auf, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkgebote und Regeln der Müllentsorgung zum Wohle der Allgemeinheit zu halten.Schröer kündigt Sanierung der Zufahrsstraße an

Die Sanierung der Straßen und Fußwege, die Modernisierung der Beschilderung an Straßen und Abzweigungen, die Vernetzung von Fuß- und Wanderwegen und deren Verbindung auch zu anderen Stadtteilen gehören zu den Wünschen der Mariahofer. Ein neues Parkkonzept vor allem für die Nebenstraßen und flächendeckende Kontrollen sollen Einsatzfahrzeugen die Anfahrt erleichtern und die Sicherheit für Fußgänger erhöhen. Die Ergebnisse der beiden anderen Arbeitsgruppen "Soziales: Kinder, Jugendliche, Senioren" und "Zukunftsentwicklungen" zielen in die gleiche Richtung. Erkannt haben die Bürger, dass es im nicht homogen gewachsenen Stadtteil an Kommunikation fehlt, sei es zwischen Generationen oder Nationalitäten. Adäquate Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren sollen neu geschaffen, die bestehenden intensiviert, die Integration ausländischer Mitbürger stärker ins Auge gefasst werden. Wertvolle Impulse dafür versprechen sich die Betroffenen von einem Bürgertreff, einem Stadtteilcafé und einem Bürgerverein. Eine Verbesserung erhoffen sich viele Mariahofer auch von der Aufwertung der Ladenpassage durch bauliche Maßnahmen und Marketingstrategien wie Bring-Dienste, Nahversorgungsboxen, Feste oder gemeinsame Aktionen der Geschäftstreibenden. Mitglieder der Arbeitsgruppen fordern ihre Mitbürger auf, verstärkt in den örtlichen Betrieben einzukaufen. Touristisch soll Mariahof weiter erschlossen und attraktiver werden. Weitere Bürgerwünsche sind eine Internet-Präsenz, eine Stadtteilzeitung, Info-Tafeln, ein Naturschutz-Lehrpfad, gastronomische Angebote sowie Feste und Konzerte. Im Selbstverständnis der Bewohner ist Mariahof auch in Zukunft ein attraktiver Stadtteil, dessen Wohnqualität erhalten, aber mit der Schaffung von Dienstleistungsarbeitsplätzen kombiniert werden muss. AG-Sprecher Thomas Buntru referierte über Modellprojekte wie Desk-Sharing, bei dem sich mehrere Interessierte ein Büro teilen und zu verschiedenen Zeiten nutzen. Oberbürgermeister Helmut Schröer sagte die Sanierung der Zufahrtsstraße zum Stadtteil innerhalb der nächsten zwei Jahre zu und appellierte an die Tatkraft der Bewohner, die gesammelten Verbesserungsvorschläge selbst anzugehen.

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