Matthias' letzter Umzug

Apostel Matthias kehrt zurück an seinen angestammten Platz. Seine Reliquien werden am Montagabend im Beisein von Bischof Reinhard Marx in der Krypta der Basilika beigesetzt.

 Traditionsreiche Pilgerstätte: Die Abteikirche St. Matthias mit dem einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen. TV-Foto: Roland Morgen

Traditionsreiche Pilgerstätte: Die Abteikirche St. Matthias mit dem einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier-Süd. Jahrelang war die Matthias-Basilika eine Baustelle. Die Reliquien des Apostels mussten deshalb mehrfach "umziehen", zuletzt hatten sie ihren Platz im Eingangsbereich. Übermorgen, Montag, wird der Schrein mit den Gebeinen in die neu gestaltete Krypta übertragen. Bei dieser Translatio legen zunächst die Mitglieder des Konvents und des Domkapitels in einem kleinen, nicht öffentlichen Rahmen die Reliquien mit den Urkunden in einen Holzschrein, der anschließend verschlossen und versiegelt wird. Um 18.15 Uhr werden in einer feierlichen Prozession die Matthias-Reliquien durch die Oberkirche in den steinernen Sarkophag, in dem die Apostel-Gebeine im 12. Jahrhundert gefunden wurden, überführt. Der Sarkophag in der neu gestalteten Krypta wird mit einem Steindeckel verschlossen und mit Metallbändern eingefasst. Im Anschluss daran hält Bischof Reinhard Marx ein Pontifikalamt in der Krypta.Der Translatio-Termin ist mit Bedacht gewählt: Der 10. Dezember ist der Eucharius-Tag. "Eucharius war der erste Bischof von Trier. Auch er ist in der Krypta beigesetzt, ebenso sein Nachfolger Valerius", erläutert Abt Ignatius. "Nach der vierjährigen Renovierung sind Kirche und Krypta wieder für alle Besucher und alle Gottesdienste offen - staub- und barrierefrei." Der vordere Altarbereich war geöffnet worden, um die Krypta zu vergrößern. Im Seitenbereich wurde ein Aufzug eingebaut. Abt Ignatius: "Endlich können wir das Matthias-Grab und die Gräber der ersten Trie rer Bischöfe in einer angemessenen Umgebung präsentieren." Seit 2003 wurden mit Fördergeldern, Eigenmitteln und Spenden mehr als zwei Millionen Euro in die Substanzsicherung und Erhaltung der Matthias-Basilika investiert. Dennoch bleibt weiterhin viel zu tun. So fehlt ein neuer Innenanstrich; im Bereich der Seitenaltäre und der West-Empore sind ebenfalls noch Arbeiten erforderlich. Seit 850 Jahren ist das einzige Apostel-Grab nördlich der Alpen Pilgerziel. Auch am Montag werden viele Gäste erwartet, die teilweise aus dem Rheinland anreisen.

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