Medizinstudium bald auch in Trier möglich?

Trier/Mainz · Können angehende Ärzte künftig auch in Trier studieren? Bislang gibt es in Rheinland-Pfalz nur in der Landeshauptstadt Mainz Medizinstudienplätze. Die Landesärztekammer will das ändern. Der aus Trier stammende Kammer-Präsident Günther Matheis macht sich dafür stark, dass dort eine sogenannte Medical School aufgebaut wird.

Dort sollen Medizinstudenten zusätzlich zu ihrer theoretischen Ausbildung Praxiserfahrung in den beiden Großkliniken Mutterhaus und Brüderkrankenhaus sammeln. Zusätzlich, so die Idee von Matheis, könnten sie davon profitieren, dass an der Hochschule Trier Medizininformatik und Physiotherapie als Studienfächer angeboten werden und an der Uni Psychologie und Pflegewissenschaften studiert werden können. "Trier ist also als Ausbildungsstandort geeignet", sagt Matheis, der sich bereits als Vorsitzender der Bezirksärztekammer für eine Medical School eingesetzt hat.

Die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung begründet der Kammerpräsident mit fehlenden Medizinstudienplätzen in Rheinland-Pfalz. Matheis fordert 40 zusätzliche Studienplätze pro Jahr, auch um die ärztliche Versorgung im Land sicherzustellen. Diese Plätze könnten in Trier entstehen.

Eine Medical School koste insgesamt weniger als die Aufstockung der Medizinstudienplätze an der Uni Mainz. "Die Studenten bleiben vielleicht nach ihrer Aus- und Weiterbildung in Trier und der Region, um dort ärztlich tätig zu sein", sagt Matheis. Er hat bei allen im Landtag vertretenen Parteien für das Projekt geworben. CDU-Landeschefin Julia Klöckner will sich heute in Trier darüber informieren. Laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium soll es demnächst dort ein Gespräch zur geplanten Medical School geben.

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