Mehr Geld für die Problemzonen

Zahlreiche städtebauliche Projekte in Trier - vorrangig im Rahmen des Programms "soziale Stadt" - werden auch künftig vom Land mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert. Dies gab Innenminister Karl Peter Bruch gestern bekannt. Ein Schwerpunkt: das "Haus des Jugendrechts" in Trier-West.

Trier. (BP) In den "Problemzonen" soll es aufwärts geben - daher partizipiert Trier schon länger am Bund-Länder-Programm "soziale Stadt". In Ehrang, Trier-West und Trier-Nord wurden und werden Millionen investiert, um nicht nur die Situation der Menschen zu verbessern, sondern auch das Image aufzupolieren. "Gerade in Trier-West hat sich das sehr positiv entwickelt. Immer mehr Investoren wollen sich dort ansiedeln", sagte Oberbürgermeister Klaus Jensen.

Haus des Jugendrechts nicht vor 2010



Bei allen Maßnahmen, die der Stadtrat für die Stadtteile beschließt, ist man allerdings auf externes Geld angewiesen. Geld, das zu großen Teilen aus Mainz kommt. "Das Land fördert Maßnahmen im Programm soziale Stadt mit mindestens 80 Prozent, teilweise sogar noch mehr. Und das wird auch in Zukunft so sein", sagte Innenminister Karl Peter Bruch gestern in Trier. Die Gesamtsumme für städtebauliche Maßnahmen betrug bis 2007 64,6 Millionen Euro, für das Jahr 2008 wurden 1,7 Millionen Euro bewilligt - teilweise für Konversionsprojekte wie den Petrisberg, teils für "soziale Stadt". Allein für Ehrang wurden bislang 4,5 Millionen Euro Fördermittel gezahlt, das Projekt ist bis 2013 angesetzt, zudem werden dort Mittel des Landes und der Stadt eingesetzt, um die Bundesstraße 422 (Richtung Kordel) zu verlegen. "Das ist unerträglich für die Anwohner", sagt Bruch, der sich in Ehrang auch die Umnutzung des Mühlengeländes ansah.

Noch mehr "am Herzen", so Bruch wörtlich, liegt ihm das geplante "Haus des Jugendrechts", das in der Gneisenaukaserne angesiedelt werden soll. Nach Ludwigshafen und Mainz soll Trier der landesweit dritte Standort einer solchen gemeinsamen Einrichtung von Polizei, Justiz, Jugendamt und Jugendträgern werden. "Allerdings nicht vor 2010", wie Oberbürgermeister Klaus Jensen betonte. "Die durchschnittliche Rückfallquote bei jugendlichen Straftätern liegt bei 85 Prozent, in Ludwigshafen ist sie auf 15 Prozent gesunken", sagte Bruch. Im September beschloss der Stadtrat, das Projekt anzugehen, das rund sechs Millionen Euro kosten soll. Das Land zahlt die Gebäudekosten in der stark sanierungsbedürftigen Kaserne, in die bis zu 40 Mitarbeiter - in der Nachbarschaft zur neuen ARGE-Außenstelle - einziehen werden. Die Betriebskosten teilen sich Stadt und Land, die Personalkosten- abseits von Polizei und Justiz - zum Beispiel für Jugendarbeiter trägt die Stadt.

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