Mehr Geld, mehr Platz, mehr Konversion

Ein höherer Landeszuschuss für die Antikenfestspiele, keine Auslagerung von Teilen der Universität und eine Fortsetzung der Konversion - diese Forderungen machte die FDP-Landtagsfraktion nach ihrem Besuch in Trier.

Trier. (BP) Gäste bringen gerne Geschenke mit - dies dachte sich auch die komplett angereiste FPD-Landtagsfraktion, die ihre Arbeit für einen Tag nach Trier verlegte und sich vorrangig mit neu angesiedelten Unternehmen auf dem Petrisberg befasste. Die Triererin Stefanie Lejeune hatte ein Heimspiel - daher durfte die Juristin auch verkünden: "Wir bringen in Mainz einen Antrag ein, dass der Landeszuschuss für die Antikenfestspiele von derzeit 190 000 Euro um 60 000 Euro erhöht wird. Diese Mittel müssten im Haushalt nur umgeschichtet werden." Dieser Antrag sei unabhängig von der Tribünensituation im Amphitheater.

Daneben zeigte sich die Landtagsfraktion begeistert von der Entwicklung auf dem ehemaligen LGS-Gelände, wo man speziell Betriebe aus der Gesundheitswirtschaft sowie innovative Mittelständler besuchte. "Außerordentlich", meinte Fraktionschef Herbert Mertin, "besonders der Mix der Unternehmen ist einzigartig. Das ist die Erfolgsgarantie. Die Landesgartenschau war eine Initialzündung." Der frühere Staatssekretär Günter Eymael sagte zur wirtschaftlichen Gesamtsituation: "Trier war wirtschaftlich noch nie so stark wie heute." Gleichzeitig verwies er aber auf Verkehrsprojekte, die dringend realisiert werden müssten, wie die Nordumgehung oder der Moselaufstieg.

Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Werner Kuhn, sowie Mertin sprachen sich in Sachen Überlastung der Universität dagegen aus, Teile der Vorlesungen nach Bitburg oder Hermeskeil auszulagern: "In Zeiten der Bachelor-Abschlüsse ist das logistisch überhaupt nicht machbar. Die Wege sind zu weit", sagte Mertin. Kuhn traf sich am Mittwochabend mit Trierer Studenten, um eine Lösung vor Ort zu diskutieren und zu suchen.

Oberbürgermeister Klaus Jensen (parteilos), der einen Teil des Trier-Besuchs der Landtagsabgeordneten begleitet hatte, forderte eine weitere Unterstützung Triers durchs Land, vor allem bei den anstehenden Konversionsprojekten in der General-von-Seidel-Kaserne, der Jäger-Kaserne und in Feyen: "Allein kann das die Stadt nicht schultern. Wir brauchen Hilfe aus Mainz." Einig waren sich die Freidemokraten und Jensen auch darin, dass schnellstmöglich eine Finanzreform kommen müsse, um Städte wie Trier aus der Schuldenfalle zu bringen. "Das geht aber nicht auf Landesebene, das muss vom Bund ausgehen", sagte Mertin, der sich für eine Abschaffung der Gewerbesteuer ("eine wenig zuverlässige Einnahmequelle") stark machte, wenn die Kommunen stattdessen andere ("sichere") Einnahmen erhielten.

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