Mehr Hilfe für Arme

Trier/Bullay. (red) Die Delegierten der Diözesanversammlung des Bundes der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wenden sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung und die Bundestagsfraktionen, in dem sie die Einhaltung der internationalen Verpflichtung, die Entwicklungshilfe bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukt aufzustocken, einfordert.

"0,35 Prozent sind nicht genug", heißt es in dem offenen Brief, der auf die Notwendigkeit der Umsetzung der von den Vereinten Nationen formulierten Milleniumsziele zur weltweiten Armutsbekämpfung hinweist. "Ohne diese solidarische Initiative der Weltgemeinschaft ist nachhaltige Friedens- und Entwicklungspolitik nicht zu realisieren. Die Globalisierungsprozesse dürfen die Welt nicht in Gewinner und Verlierer teilen." Die Diözesanversammlung fordert zur Finanzierung von Entwicklungshilfeprojekten die Einführung einer Flugticketabgabe, wie sie von Deutschland und Frankreich vorgeschlagen und bereits von Frankreich durchgesetzt wurde. Frankreich hat ab dem 1. Juli 2006 eine Flugticketabgabe in Höhe von einem bis 40 Euro eingeführt, gestaffelt nach Distanz und Reiseklasse. Die geschätzten Einnahmen von 200 Millionen Euro im Jahr sollen der Finanzierung der Milleniumsziele dienen, besonders der Aids-Bekämpfung. Kerstin Wesely, Diözesanvorsitzende des BDKJ hält die Flugticketabgabe für richtig, "weil Fliegen Motor der Globalisierung und damit auch für deren Schattenseiten, die Armut hervorbringen, mitverantwortlich ist". Es geht Wesely nicht darum, allen Bürgern tiefer in die Tasche zu greifen, sondern die Menschen, die sich Fliegen leisten können, an der Beseitigung der extremen Armut zu beteiligen. "Die Flugticketabgabe trifft nicht die Armen, hilft aber den Ärmsten der Welt." Neben Frankreich haben bereits Großbritannien, Chile, Brasilien, Elfenbeinküste, Jordanien, Madagaskar, Mauritius, Nicaragua, Norwegen, Kongo, Luxemburg und Zypern angekündigt, eine "Ticket-Tax" einzuführen. Der BDKJ in der Diözese beschäftigt sich seit Beginn seiner Partnerschaft mit der Kirche in Bolivien mit entwicklungspolitischen Fragen.

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