Mehr Kinder, Licht und Aktionen

TRIER-NORD. Bürgerbeteiligungen sind gefragt. Auch die Geographie-Studenten der Universität, die sich in einem Forschungspraktikum mit dem Landschaftspark Nells Ländchen beschäftigen, haben Stadtteilbewohner aufgefordert, in einer Ideenwerkstatt Visionen für die Grünanlage zu entwickeln.

Während die Erwachsenen in zwei Arbeitsgruppen Zukunftswünsche für den Park Nells Ländchen und den Stadtteil Trier-Nord im Jahre 2015 formulierten, haben die Schwestern Sarah (4) und Miriam Quaré (9) gebastelt, wie die Parkanlage nach ihren Wünschen aussehen soll. Viele Blumen, Tiere und ein Spielplatz mit Rutsche sind zu sehen. Vögel sitzen in den Bäumen, und Schwäne und Enten tummeln sich im Wasser. Sauberkeit und Sicherheit

"Und es wäre schön, wenn mehr Kinder im Park wären und es mehr Licht gäbe." So beschreibt Miriam Quaré ihren "Sonntagspark" und nennt damit Punkte, die die Universitätsstudenten mit den Bürgern im Workshop ebenfalls erarbeitet haben, um der Parkanlage ein neues, besseres Image zu verpassen und mehr Nutzungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Für Sauberkeit und Sicherheit solle mehr getan werden. Aktionen mit der Bevölkerung und Kindern würden helfen, auf den Grünflächen achtlos weggeworfenen Müll zu vermeiden. Patenschaften für Parkbänke zu verteilen, könnte Zerstörungswut entgegenwirken und mehr Licht in den Abendstunden das Sicherheitsgefühl erhöhen. Aber auch der Bau eines Barfußpfades, das Aufstellen von Klangsteinen, Spiel- und Sportmöglichkeiten, Veranstaltungen und Kunstinstallationen sind gewünscht, um das Nells Ländchen als Erholungs- und Spielraum attraktiver zu machen. Erster Schritt dazu war die Kunstaktion der Fachhochschule "Pfad der Bäume" unter Trägerschaft des Bürgerhauses Trier-Nord im Januar. Bühnen auf Grün- und Wasserflächen und Gebäudeumnutzungen könnten Raum für Konzerte, Lesungen und Matinees bieten. "Die Befragung im Dezember und der Workshop haben ergeben, dass die Menschen mit dem Park zufrieden sind, obwohl sie viele Verbesserungsmöglichkeiten sehen. Das Interesse am Nells Ländchen ist recht hoch, obwohl viele Leute eigene Gärten besitzen. Das ist der Motor für zukünftige Entwicklungen", sagte Dozent Christian Muschwitz. Die Ergebnisse des Forschungspraktikums im Fachbereich Angewandte Geographie, Raumentwicklung und Landschaftsplanung wollen die rund 20 Studenten auf ihrer Homepage ( www.fpnellspark.de) veröffentlichen und sie in einem greifbaren Endbericht nach dem Sommersemester in kleiner Auflage drucken lassen sowie Öffentlichkeit und Politikern präsentieren. Obwohl nur etwa 20 Teilnehmer zur Ideenwerkstatt ins Bürgerhaus Trier-Nord gekommen waren, empfanden die Anwesenden die gemeinsame Arbeit als fruchtbar. "Das zeigt, dass viele Initiativen große Kraft haben. Man sieht, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann. Das ist ein positiver Impuls. So kann man der Resignation entgegenwirken", sagte eine Teilnehmerin. Auch die Arbeitsgruppe "Renaissance Nells Park" wird von den Visionen für Park und Stadtteil aus dem Workshop profitieren und damit nach Ende des Universitäts-Projektes weiterarbeiten können. Wer Interesse daran hat, eigene Ideen einzubringen, ist zum nächsten AG-Treffen im Bürgerhaus Trier-Nord am Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr, eingeladen.

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