Mehr Müll im Jahr 2004

TRIER/TRIER-SAARBURG. (red) Trotz eifrigen Trennens und Sortierens hat jeder Einwohner in der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg im vergangenen Jahr insgesamt mehr verwertbare und nicht verwertbare Abfälle "produziert" als in den Vorjahren.

Selbst im Vergleich zu 1992, also dem Jahr vor der Einführung der Gelben Säcke, brachte die Müllmenge, die im vergangenen Jahr durchschnittlich bei jedem Einwohner anfiel, 69 Kilogramm mehr auf die Waage. Das ist das Fazit des Umweltberichtes, den der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) auf der Grundlage der Abfalldaten aus dem vergangenen Jahr erstellt hat. Die Summe der verwertbaren und der nicht verwertbaren Abfälle liegt 2004 bei 380 Kilogramm pro Einwohner. Im Jahr 2003 waren es 367 Kilo und 1992 "nur" 311 Kilogramm pro Einwohner. Ursache sei der immer schnellere Austausch von Waren, teilte der ART mit. Unterschieden nach Wertstoffen und deponierten Abfällen, fielen bei jedem Einwohner im Raum Trier 2004 durchschnittlich 184 Kilogramm verwertbare und 196 Kilogramm nicht verwertbare (deponierte) Abfälle an. Damit ist die Menge der verwertbaren Abfälle, zu denen Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Gartenabfälle und Elektro-Geräte zählen, im Vergleich zum Vorjahr um elf Kilo oder 6,5 Prozent gestiegen. Nach Auskunft des Zweckverbandes ART resultieren die Mengenzuwächse aus den Entwicklungen bei Gartenabfällen (plus 31 Prozent) und Altpapier (plus zwei Prozent). Selbst beim Altglas seien die 2004 eingesammelten Mengen trotz der Pfandpflicht auf Einwegflaschen und entgegen des bundesdeutschen Trends um 2,4 Prozent gestiegen. Weniger Gelbe Säcke

Bei den Leichtverpackungen, die über die Gelben Säcke eingesammelt werden, mache sich die seit 2003 geltende Pfandpflicht auf Einwegverpackungen eher bemerkbar. Dort hätten die Mengen im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent abgenommen. Auch bei den Elektro-Geräte und Altmetallen verzeichne der Zweckverband ART rückläufige Mengen (minus 17,2 Prozent). Die Menge der eingesammelten Elektro-Geräte und Altmetalle liege bei durchschnittlich rund sechs Kilogramm pro Person. Erst ab dem kommenden Jahr wird die getrennte Erfassung von Elektro-Geräten zur Pflicht. Der Zweckverband ART sammelt die Geräte sowie Altmetalle aus dem Haushalt auf freiwilliger Basis bereits seit 1995 ein. Die Menge der nicht verwertbaren Abfälle ist pro Einwohner um zwei Kilo oder um rund ein Prozent gestiegen. Diese Abfälle wurden im vergangenen Jahr allesamt noch deponiert. Die Gesamteinwohnerzahl im Kreis Trier-Saarburg und in Trier beträgt 239 347. Die Zahl der Anmeldungen am Abfall-Telefon für Sperr- und Gartenabfälle, Elektro- und Elektronikgeräte steige von Jahr zu Jahr, so der Zweckverband. Im Jahr 2004 hätte sie das Rekordhoch von rund 176 000 Anforderungen erreicht. Im Jahr zuvor seien es 160 000 gewesen, 1994 hätten "nur" 59 000 Anforderungen für die Serviceleistungen auf Abruf vorgelegen. Auf dem 80 Hektar großen Gelände der Deponie Mertesdorf wurden laut Zweckverband im vergangenen Jahr 139 869 Tonnen Abfälle abgelagert. Das sind rund 4,7 Prozent mehr als im Jahr 2003. Die Deponie-Abfälle setzten sich zu 34 Prozent aus Haushalts-, zu vier Prozent aus Sperrabfällen, zu 40 Prozent aus Schredderabfällen, zu 17 Prozent aus hausabfallähnlichen Gewerbeabfällen und zu fünf Prozent aus sonstigen Abfällen zusammen. Zum Vergleich: 1991 wurden auf den Deponien des ART über 185 000 Tonnen Abfälle abgelagert. Der gesamte Umweltbericht kann unter www.art-trier.de abgerufen werden.

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