Mehr Tempo mit "Fit Hoch 3"

TRIER. Früh um halb acht füllt sich der Parkplatz vor dem Südbad mit Schülern und Fahrrädern: Tri-Post hat zum Schülertriathlon "Fit Hoch 3" geladen, sieben Trierer Grundschulen sind dem Angebot gefolgt.

Ein Transporter bringt ein Dutzend Fahrräder zum Südbad. Fatima (10) und Mohammed Belabbas (9) von der Martin-Grundschule radelten gestern nachmittag mit ihrer Mutter Carmen hierhin, gingen zu Fuß nach Hause: "Wir waren insgesamt drei Stunden unterwegs." Doch die Geschwister sind hochmotiviert, wollten trotz gesundheitlicher Probleme "Fit Hoch 3" auf keinen Fall verpassen. Schreck am Morgen für Bademeister Frank Brandscheidt: Zahlreiche Gitter der Überlaufrinnen am Freizeitbecken fehlen. "Wer klaut denn nur sowas?" Die Polizei wird gerufen; das Ereignis kann wie geplant stattfinden. "Wir möchten Kindern Ausdauersport zugänglich machen; das sind alles Sportarten, die sie kennen", erläutert Organisationsleiter Jens Matheis von Tri-Post, der Triathlonabteilung des Postsportvereins. Sportdezernent Georg Bernarding motiviert die jungen Sportler im Sinne der Olympiade: "Teilnehmen ist wichtiger als gewinnen." Im Vorfeld fand bereits eine Lehrerfortbildung statt. Mit von der Partie sind Dutzende Helfer von der Sportakademie, dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und dem Max-Planck-Gymnasium. Auch der Südbad-Förderverein hilft tatkräfig mit: An der Radstrecke um den Mattheiser Weiher. "Ich stehe beim Getränkestand am Ziel, gebe den Kindern Zitronentee und ihre Bandanas von der Deutschen Triathlon Union", berichtet Schüler Philip Milde. Auch frisches Obst wartet auf die kleinen Sportler. Philips Mitschülerin Louisa Schneider reicht den jungen Triathleten die Helme und die Fahrräder. "Mir macht das wirklich Spaß hier!" sagt sie. Die Einzelstarter sind dran, von den Zweit- bis zu den Viertklässlern: Für die größeren bedeutet dies 50 Meter Schwimmen, 2 Kilometer Radfahren und 400 Meter Laufen. Mit großem Eifer starten sie im gut temperierten Becken, wobei die Krauler eindeutig im Vorteil sind. Keuchend treffen die ersten ein

Ohne sich groß umzuziehen, rennen sie zu ihren Fahrrädern; zum Schluss müssen sie eine Runde im Südbad laufen. Keuchend treffen die ersten Kinder im Ziel ein, ein Mädchen weint wegen heftigen Seitenstechens. "Auch die, die nicht als erste ins Ziel gekommen sind, sind Sieger - super!" meint Wolfgang Scholtes, Vorsitzender von Tri-Post. Oliver Huda (9) stürzte beim Radfahren, verdrehte sich den Fuß. "Es geht wieder, ich mach' trotzdem weiter", sagt er. Später sollte er mit seiner Staffel den ersten Platz machen. Eskarina Kreutz (9) von der Grundschule Feyen hat sich für's Radfahren entschieden: "Schwimmen kann ich nicht so gut, und Laufen ist mir zu anstrengend", lacht sie. Ihre Staffel landet auf dem zehnten Platz. Erfolgreich sind auch die Schüler aus Ruwer, Pfalzel, Mariahof, Kürenz und von Ambrosius - wo sich Lehrer sehr für Fahrradbeschaffung und -transport engagierten. "Gemeinsam was zu erreichen, das ist doch für's ganze Leben schön!" meint Rainer Düro von Rheinland-Pfälzischen Triathlonverband. Die Kinder freuen sich natürlich auch über ihre sportliche Leistung, die Urkunde - und den schulfreien Tag.

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