Mehr Zeit für Menschen

Derzeit genießt sie ihren Rest-Urlaub. Das kommende Jahr wird eine Umstellung für sie: Rosemarie Ewald ist nun Rentnerin. Langeweile wird dennoch nicht aufkommen. Schon immer ist sie gern für Bekannte und Nachbarn aktiv gewesen.

Trier-Nord. (QO) "Die fünf Stunden tagsüber kann ich doch sinnvoller mit Menschen verbringen", hat sich Rosemarie Ewald vor einigen Monaten gesagt. Seit drei Jahren ist sie Witwe, im Oktober wurde sie 60, und nun am Jahresende geht sie in Rente. Fast 40 Jahre lang ist die gelernte Drogistin beim Trierer Landesuntersuchungsamt als Verwaltungsangestellte tätig gewesen. "Zu meinen ehemaligen Kollegen habe ich noch viel Kontakt. Ich werde auch öfters hingehen", sagt Rosemarie Ewald. Ihre Zeit ist derzeit allerdings relativ knapp: Jeden Mittag besucht sie eine ehemalige Nachbarin sowie die Mutter einer Freundin im Altenheim. "Der Nachbarin geht es nicht so gut, ich reiche ihr das Essen an", sagt sie. Darüber hinaus backt und kocht sie oft für Freunde und Nachbarn und macht regelmäßig Besorgungen für eine ältere Dame im Haus. "Früher habe ich aktiv geangelt und Zeltlager veranstaltet", erinnert sich die geborene Trier-Norderin. "Das hat mir immer viel Freude gemacht." Für Kinder aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis hält sie kleine Geschenke bereit, malt und spielt gerne mit ihnen. "Ich habe hier immer Tag der offenen Tür", sagt Rosemarie Ewald lachend.An so manchem Abend stellt die frischgebackene Rentnerin fest, dass wieder einmal keine Zeit gewesen ist, die Waschmaschine anzumachen oder zu putzen. "Ich denke, dass sich mein Tagesablauf normalisiert", sagt sie mit Blick aufs nächste Jahr. Gerne möchte sie wieder Zeit zum Lesen haben und ab und zu verreisen, etwa nach Norwegen. Silvester wird Rosemarie Ewald auf jeden Fall ganz gemütlich angehen: "Wie jeden Abend kommt meine Freundin vorbei, vielleicht machen wir Fondue."

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