"Mehr als 100 Prozent"

TRIER. Die Landesgartenschau geht zu Ende, und die Verantwortungsträger stellten sich beim TV -Forum im Spiegelzelt am Donnerstagabend der Diskussion mit mehr als 200 interessierten Besuchern. Grundsätzlich waren sich alle einig: Die Mega-Schau ist ein großer Erfolg, auch wenn die Besucherzahlen nicht den Erwartungen entsprechen.

"Wir können heute Abend leider nicht alle Attraktionen der Landesgartenschau ihrer Bedeutung entsprechend Revue passieren lassen", bedauerte TV -Redakteur Rainer Neubert, der sich die Moderation des Forums mit Professor Hans-Jürgen Bucher vom Fachbereich Medienwissenschaften der Uni Trier teilte. Eine Würdigung aller Einzelerfolge innerhalb des Mammut-Programms von mehr als 3000 Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen würde Tage dauern. Deshalb war eine knappe und prägnante Rückschau gefragt. Die beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH hatten damit kein Problem. "Wir haben die Erwartungen zu mehr als 100 Prozent erfüllt", sagte der für den technischen Bereich verantwortliche Matthias Schmauder. Roman Schleimer, zuständig für die Kultur und das gigantische Veranstaltungsprogramm, ergänzte: "Wir waren die Plattform, die das Land sich gewünscht hat." Zahllose Vereine und Institutionen haben sich auf dem Petrisberg präsentiert. Das Wetter war oft katastrophal, viele potenzielle Besucher vor allem aus der Region Trier blieben dem Petrisberg fern, am Ende wird ein Defizit in Millionenhöhe stehen - diese Fakten wurden von den Podiumsgästen keineswegs unter den Tisch gekehrt. Dennoch "muss man das Gesamtbild im Auge behalten", betonte Baudezernent Peter Dietze. "Die Stadt Trier erlebte durch die Landesgartenschau einen Entwicklungsschub, der in diesem Tempo und Umfang sonst unmöglich gewesen wäre." Der rasend schnell wachsende Wissenschaftspark unterstreicht diese Aussage. Jan Eitel, Geschäftsführer der Regie führenden Entwicklungsgesellschaft Petrisberg, gehörte ebenfalls zu den Gästen auf dem Podium. "Bis 2012 können 1000 Menschen im neuen Quartier leben", sagte Eitel. Auch ansiedlungswillige Betriebe stehen Schlange. "42 Firmen mit 250 Mitarbeitern belegen mittlerweile eine Bürofläche von 11 200 Quadratmetern." Wer über den Petrisberg diskutiert, kommt am Thema Verkehr nicht vorbei. Johannes Verbeek vertrat die Interessen der Bürgerinitiative "Lebenswertes Kürenz", die eine steigende Verkehrsbelastung in ihrem Stadtteil fürchtet und für eine Umgehung kämpft. Direkt auf diese Umgehung angesprochen sagte Baudezernent Dietze: "Ich glaube, dass es eine Lösung geben muss." Doch zuerst erhalten betroffene Anwohner der Avelsbacher Straße Lärmschutzfenster. Charlotte Kleinwächter, Repräsentantin der Lokalen Agenda 21 und Bauherrin auf dem Petrisberg, hob die Bedeutung der dreifach preisgekrönten Bauausstellung hervor. Nachdem Melanie Wollscheid das Uni-Projekt "Perspektive Petrisberg" des Fachbereichs Medienwissenschaften vorgestellt hatte, drehte sich die Diskussion um die Zukunft des Wissenschaftsparks. "Wir haben das Forum Hochschule-Wirtschaft gegründet, um Existenzgründer und Hochschulen zusammenzubringen", sagte Uni-Präsident Peter Schwenkmezger.

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