Mehr als nur Partner - Freunde

Mit einem neuen Kulturprogramm soll die Städtepartnerschaft zwischen Trier und dem italienischen Ascoli Piceno gefestigt werden: Die erste Auflage des "Ascoli-Piceno-Wochenendes" gibt allen Anlass, dass sich dieses Konzept als genauso dauerhaft wie die Beziehungen an sich erweisen wird - letztere halten nun schon seit fast fünf Jahrzehnten.

 Im Brunnenhof sorgt die Band „Fleur Noir“ mit italienischen Melodien für mediterranes Flair. Der „Ascoli-Abend“ bildet den Auftakt zur ersten Auflage des Kulturwochenendes, das den Dialog zwischen Trier und seiner italienischen Partnerstadt Ascoli Piceno vertiefen soll. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Im Brunnenhof sorgt die Band „Fleur Noir“ mit italienischen Melodien für mediterranes Flair. Der „Ascoli-Abend“ bildet den Auftakt zur ersten Auflage des Kulturwochenendes, das den Dialog zwischen Trier und seiner italienischen Partnerstadt Ascoli Piceno vertiefen soll. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. (kbb) Städtepartnerschaften gehören zu den Institutionen, die geeignet sind, die eigene Stadt in besonders glanzvollem Lichte erstrahlen zu lassen. Dieser Logik folgend ist es nur passend, dass anlässlich der ersten Auflage des "Ascoli-Piceno-Wochenendes" der Brunnenhof in unmittelbarer Nähe des Trierer Wahrzeichens das passende Ambiente bot. Die Partnerschaft zwischen Trier und der italienischen Stadt Ascoli Piceno jährt sich 2008 indes zum 50. Mal — mithin Grund genug für eine Vertiefung der bilateralen Beziehungen. "Die Partnerschaft mit Ascoli ist eine der am besten funktionierenden", sagt Roman Schleimer, Leiter des ausrichtenden Kulturbüros der Stadt Trier und verweist auf die zahlreichen Austauschprogramme zwischen Schulen, Kulturvereinen und den eigens gegründeten Partnerschaftsvereinen beidseits der Alpen.Eine Verbindung mit Mehrwert

Der Mehrwert des "Ascoli-Piceno-Wochenendes" liegt für Schleimer auf der Hand: "Wir bringen die Kultur zentral zusammen und verstärken die Zusammenarbeit." Im Zuge dieser neuen Zentralisierung war auch eine italienische Beteiligung am parallel stattfindenden Handwerkermarkt des Trierer Sommertreffs geplant, die allerdings auf wenig Resonanz stieß - wer italienische Handwerkskunst finden wollte, musste sich allenthalben mit Erzeugnissen aus der Eifel zufrieden geben. Immerhin schwangen mit "Bea's Quartett" bereits mittags italienische Rhythmen durch die Simeonstraße. Zentraler Bestandteil des Wochenendes sind die an beiden Tagen stattfindenden "Ascoli-Abende" im Brunnenhof, die mit italienischen Spezialitäten und Musik von Rossini und Verdi aufwarten. Auch Andrea Antonini, Vizebürgermeister der Stadt Ascoli, hebt die kulturelle Bedeutung des neuen Kultur-Wochenendes hervor: "Im nächsten Jahr sind wir Ascolaner an der Reihe und haben für das 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft auch schon eine besondere ,Opera lirica' im Kopf, die im Theater aufgeführt wird."Nicht nur die Repräsentanten der beiden Partnerstädte, auch Vertreter der kulturellen Vereine finden Gefallen an dem neuen Konzept: "Wir unterstützen es natürlich, wenn ein solches Kulturprogramm von der Stadt getragen wird", sagt Hartmut Gürke, Präsident der 150 Mitglieder zählenden "Ascoli-Piceno-Trier-Gesellschaft", und betont die enge Zusammenarbeit zwischen dem Verein, dem Kulturbüro und dem Referat für Städtepartnerschaften im Rathaus. Auf italienischer Seite sorgt sich die "Trier-Gesellschaft" aus Ascoli Piceno um eine Vertiefung der Beziehungen: "Es ist immer wichtig, dass die Bürger vor Ort möglichst viel von der jeweils anderen Kultur erfahren. Deshalb sind solche Austauschprogramme und vor allem öffentlichen Aktionen unablässig", sagt deren Vorsitzender Giovanni Cipollini. Lebendige Begegnungen

Auch wenn sich die Eröffnung des "Trier-Ascoli-Piceno-Wochenendes" im Ambiente des Brunnenhofes eher an eine kleinere und umso interessiertere Gruppe richtet, so ist auch nach knapp fünf Jahrzehnten nichts von Lethargie zu spüren. Schließlich gibt es auch einschlägige kulturelle Themen, zu denen es immer Gesprächsbedarf gibt: allen voran natürlich König Fußball, der auch in der 50 000 Einwohner zählenden Stadt Ascoli frenetisch gefeiert wird. Schließlich ist das legendäre WM-Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Italien fast auf den Tag genau ein Jahr her.

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