Mehr blau, mehr grün

TRIER. CDU und UBM unterm Strich stabil, Verluste für die SPD - die Ergebnisse der Ortsbeirats-Wahlen bestätigen den Trend der Ortsvorsteher-Kür. Auf der Gewinner-Seite auch die Grünen, die in den drei größten Stadtteilen Trier-Mitte, Nord und Süd jeweils ein Mandat hinzugewannen.

Die in den Stadtrat zurückgekehrte FDP Trier ist auch in einigen Stadtteilen wieder auferstanden. Hatten die Liberalen in den vergangenen fünf Jahren gerade mal ein einziges Ortsbeiratsmandat (Trier-Mitte), so bescherte ihnen der Wähler am Sonntag zusätzlich das Comeback in Olewig und Tarforst. Den größten Triumph feierte die FDP - mit Ansage - auf der Höhe. In Filsch stellt sie, angeführt von Ex-CDU-Mann und Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles, vier Mandatsträger im neunköpfigen Ortsbeirat von Triers kleinstem Stadtteil. Verlierer dort: CDU und UBM, während die SPD ihre Mandate auf zwei verdoppelte. Es war eines der raren Erfolgserlebnisse der Sozialdemokraten, die sämtliche einstigen Hochburgen verloren - bis auf Trier-West. Allerdings ging auch dort ein Mandat verloren; im Gegenzug legte die UBM mächtig zu und verbesserte sich um drei auf vier Mandate. In Zewen büßte die SPD ihren Status als stärkste Fraktion ein; in Trier-Süd, Biewer und Ehrang, dem Wohnort von Stadtrats-Fraktionschef Friedel Jaeger, ging jeweils ein Sitz verloren. Heftig umworben waren die Wählerinnen und Wähler in Kürenz. Dort schaffte die erst zu Jahresbeginn gegründete Wählergruppe Lebenswertes Kürenz (WLK) mit zwei Vertretern den Einzug ins Stadtparlament und profitierte dabei offenbar vom Personalmangel der Grünen, die keinen Kandidaten mehr aufgeboten hatten. In Tarforst büßte die CDU überraschend einen Sitz ein, während die UBM drei Mandate schaffte. In dem Heiligkreuzer "Eheduell" zwischen Rainer Hülsmann (SPD) und Gattin Katrin Braun-Hülsmann (CDU) siegte die weibliche Hälfte. Die 25-Jährige schaffte auf Anhieb den Einzug in den Ortsbeirat, ihr Gatte nicht. Die SPD konnte ihre Position behaupten, während der UBM späte Gerechtigkeit widerfuhr: 1999 war Maximinis Freie Liste in Heiligkreuz leer ausgegangen, obwohl ihr ein Mandat zugestanden hätte. Grund war eine Ausnahmeregelung im Kommunalwahlgesetz, wonach eine absolute Voten-Mehrheit sich auch in absoluter Sitze-Mehrheit niederschlagen muss. Das Mandat ging an die CDU. Am Sonntag holte sich die UBM den Sitz zurück - auf Kosten der Christdemokraten.

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