"Mein Herz schlägt für Trier"

TRIER. Paris, London, Lissabon, Madrid, Warschau, Moskau: Der ehemalige Wirtschaftsdezernent Norbert Neuhaus reist in seinem neuen Job als künftiger Generalsekretär des Hilfswerkes "Kirche in Not - Ostpriesterhilfe" durch die Welt. Immer wieder kehrt er nach Trier zurück, "denn für diese Stadt schlägt mein Herz".

 Leicht ergraut, aber gut gelaunt: Norbert Neuhaus.TV-Archiv/Foto: Cordula Fischer

Leicht ergraut, aber gut gelaunt: Norbert Neuhaus.TV-Archiv/Foto: Cordula Fischer

Im März 1999 ist Norbert Neuhaus als Wirtschaftsdezernent der Stadt Trier freiwillig ausgeschieden, nachdem die Stelle zuvor öffentlich ausgeschrieben und damit deutlich geworden war, dass die CDU nicht unbedingt weiterhin auf ihn setzen würde. Doch Neuhaus fand rasch einen neuen Job: Die wirtschaftliche Kompetenz des gläubigen Katholiken war plötzlich gefragt, als es darum ging, die Hinterlassenschaften des Doerfert-Imperiums aufzuarbeiten. Noch bis August vergangenen Jahres war Neuhaus - zwischenzeitlich Geschäftsführer von fünf Firmen - mit dieser Aufgabe befasst. "Das war eine schwierige Arbeit, aber letztlich haben wir alles sauber dokumentieren können", sagt er rückblickend. Sorgen um seine berufliche Zukunft musste sich der 51-Jährige zu keinem Zeitpunkt machen, denn bereits im Dezember 2003 wurde ein "Headhunter" bei ihm vorstellig und gewann ihn für eine weitere interessante Aufgabe: die Mitarbeit für das internationale Hilfswerk päpstlichen Rechtes "Kirche in Not - Ostpriesterhilfe". Seit dem 1. September 2004 ist Norbert Neuhaus diesbezüglich aktiv und wird darauf vorbereitet, am 1. Juni dieses Jahres das Amt des Generalsekretärs des Hilfswerkes zu übernehmen. Das Hilfswerk unterhält in 17 Ländern der Welt Nationalsekretariate und begleitet Projekte in 130 Ländern. "Die Konzentration gilt pastoralen Projekten, etwa der Priester- und Schwesternausbildung", erzählt Neuhaus. Um als künftiger Generalsekretär auf dem Laufenden zu sein, bereist der ehemalige Wirtschaftsdezernent die Welt und besucht insbesondere die Nationalsekretariate, um die Arbeit vor Ort kennenzulernen. Norbert Neuhaus hat indes noch eine andere Aufgabe, die ihn ebenfalls ins Flugzeug, in den Zug oder ins Auto zwingt: Er ist Verbindungsmann der Robert-Schuman-Stiftung für Rumänien und Moldawien. Diese Stiftung ist bei der EVP-Fraktion des Europäischen Parlaments angesiedelt. "Stets auf gepackten Koffern zu sitzen, ist unheimlich anstrengend, macht aber gleichzeitig Spaß", berichtet der bekennende Opus-Dei-Anhänger. Bei aller Reiselust vergisst er niemals seine Wurzeln: "Ich komme immer wieder gerne nach Trier zurück", sagt er. Zwar hat er fast alle Ehrenämter wie den Vorsitz der Deutsch-Japanischen Gesellschaft abgegeben, doch die älteste Stadt Deutschlands zieht ihn magisch an.

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