Mein spannendes Leben als Autofahrer

Ich gebe es zu, ich bin kein begnadeter Autofahrer. Bärbel motzt immer ausgiebig vom Beifahrersitz aus. Mal bin ich zu langsam, mal zu schnell, mal zu weit links oder zu nah am Bordstein. Doch auf eines war ich bis jetzt stolz: In Trier kenne ich mich aus, auf den Straßen meiner Stadt finde ich immer den richtigen Weg.

Wie gesagt: bis jetzt. Denn vor Kurzem waren wir im "Krokodil" essen. Danach wollte ich wie immer aus der Plaza-Carreé-Tiefgarage durch die Metzelstraße zurück. Bärbel fing an zu schreien. Pass auf, ein Bagger. Ich konnte gerade noch bremsen. Der Bagger stand mitten im Weg. Er hatte zwar schon Feierabend gemacht, war aber davor offenbar damit beschäftigt, die Metzelstraße zu fressen. Ich bremste, Bärbel motzte, Verwirrung herrschte. Wohin war die Metzelstraße verschwunden? Und warum hatte mich niemand gewarnt? Ich stand da mit meinem Auto, meiner motzenden Frau und großem Unmut. Seitdem traue ich mich nicht mehr, in Trier Auto zu fahren. Wo plötzlich Bagger auftauchen, können sich ja auch Löcher auftun. Niemand wird es dir vorher verraten, kein Schild weist darauf hin. Vielleicht will die Stadtverwaltung unser Leben dadurch spannender machen.

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