Metaller bleiben hart: Acht Prozent mehr Lohn

Die IG Metall hat gestern in Mandern die Reihe ihrer Warnstreiks fortgesetzt. Mehr als 200 Bilstein-Mitarbeiter der Früh- und Spätschicht legten für zwei Stunden die Arbeit nieder. Mit den Aktionen möchte die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

 Die IG Metall hat gestern in Mandern (Kreis Trier-Saarburg) die Reihe ihrer Warnstreiks fortgesetzt. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Die IG Metall hat gestern in Mandern (Kreis Trier-Saarburg) die Reihe ihrer Warnstreiks fortgesetzt. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Mandern. Die Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sind im Metall-Bereich ins Stocken geraten. Mit einer Reihe von Warnstreiks wollen nun die Gewerkschaftsmitglieder den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, bevor sie sich am 11. November noch einmal an einen Tisch setzen. Der IG-Metall-Bevollmächtigte aus der Region Trier, Roland Wölfl, fordert deshalb die Gewerkschafts-Mitglieder auf, bei der Forderung nach acht Prozent mehr Lohn hart zu bleiben.

"Die Lohnkosten spielen bei der heutigen Produktion nur noch eine kleine Rolle." Die Gewerkschaftsforderung sei deshalb richtig und zudem angemessen. Von 2000 bis 2008 hätten deutsche Arbeitnehmer beim Reallohn eine negative Entwicklung erfahren, während es in den übrigen EU-Staaten kräftige Reallohnerhöhungen gegeben habe.

Dabei mussten die Bilstein-Mitarbeiter schon einigen Mut aufbringen. Schließlich verhandeln Geschäftsführung und Betriebsrat gerade über den möglichen Abbau von rund 110 Arbeitsplätzen.

Am Standort Mandern (Kreis Trier-Saarburg) arbeiten insgesamt knapp 800 Menschen bei Bilstein.

Schwierige Situation in der Zulieferbranche



"Wir müssen beides trennen. Auf der einen Seite verhandeln wir den Sozialausgleich, weil uns ein wichtiger Auftrag weggebrochen ist", sagte der Betriebsratsvorsitzende Fritz Weber. Doch trotz dieser schwierigen Situation sei auch die Tarifauseinandersetzung wichtig. "Wir brauchen einen fairen Lohn und wieder mehr Geld in der Tasche." Dies würde auch helfen, die Binnennachfrage in Deutschland anzukurbeln.

Der DGB-Vorsitzende in der Region Trier, Karl-Heinz Päulgen, unterstützt die Forderung der Metaller: "Gegenüber den Gehaltserhöhungen, die sich die Manager genehmigt haben, ist das noch sehr bescheiden."

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Josef Schmidt sprach wohl vielen Bilstein-Mitarbeitern aus dem Herzen. "Natürlich haben wir Angst und Sorgen. Doch wir kämpfen für unsere Arbeitsplätze und einen anständigen Lohn." Roland Wölfl empfindet das Angebot der Arbeitgeber als Hohn. "2,1 Prozent auf 14 Monate! Rechnet man das auf ein Jahr um, sind das gerade einmal 1,8 Prozent." Am 11. November wollen nun Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter erneut verhandeln. "Ohne vernünftiges Angebot gehen wir dann in die Urabstimmung."

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