Mieten teurer, Energiekosten niedriger

Kollektive Zufriedenheit in der Hauptversammlung der Wohnungsbau und Treuhand Aktiengesellschaft Trier (gbt) gestern Nachmittag in der Europäischen Rechtsakademie. Vorstand Stefan Ahrling präsentierte für 2007 das bislang beste Ergebnis seiner 2002 begonnenen Amtszeit.

 Bekommen vorzeitig Zuwachs: Neben diesen beiden Ellipsen mit Eigentumswohnungen im „Herz-Jesu-Garten“ will die gbt bereits ab 2009 zwei weitere bauen. TV-Foto: Roland Morgen

Bekommen vorzeitig Zuwachs: Neben diesen beiden Ellipsen mit Eigentumswohnungen im „Herz-Jesu-Garten“ will die gbt bereits ab 2009 zwei weitere bauen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. "Wir haben nachoptimiert", erklärt gbt-Chef Stefan Ahrling (49) einen Teil des Erfolges: Dienstleistungen gebündelt, vieles mit "Bordmitteln" gemacht, was sonst an Auftragsfirmen vergeben wurde. Die Zeit des Personalabbaus ist vorbei bei Triers größtem Wohnraum-Anbieter (rund 3000 eigene Wohnungen, dazu weitere 2600 verwaltete): Zu Neueinstellungen (unter anderem Bilanzbuchhalter, Gärtner) gesellen sich - was es seit geraumer Zeit nicht gab - Auszubildende.

Seine Feststellung "Wir stehen außerordentlich gut da" bezieht Ahrling auch auf die Finanzen. Der konsequente Wohnungs-Modernisierungskurs schlägt sich in höheren Einnahmen nieder. Die durchschnittliche Grundmiete pro Quadratmeter betrug 4,74 Euro im Jahr 2007 gegenüber 4,23 Euro im Jahr davor. Im gleichen Zeitraum sank die "Leerstands-Quote" von 0,83 auf 0,76 Prozent. Macht alles in allem ein überraschend positives Jahresergebnis.

Der Geschäftsverlauf erlaubte es, mehr als zunächst geplant in Modernisierung zu investieren und eine im vergangenen Jahr fällige außerordentliche steuerliche Aufwendung von 2 Millionen Euro auszugleichen und dennoch einen Bilanzgewinn von 26 000 Euro zu erzielen. Der fließt gemäß einstimmigem Beschluss in die Bauerneuerungs-Rücklage. Also erneut keine Dividende für die Aktionäre (Provinzial Versicherung 61,28 Prozent, Stadt Trier 37,64 Prozent, andere 1,08 Prozent). OB Klaus Jensen wird's verschmerzen können. Sein "Gewinn" sind, wie Ahrling sagt, weitere hohe Investitionen in Wohnungsmodernisierung und daraus resultierender geringerer Energieverbrauch sowie das Klima verbessernde Installationen von Photovoltaik-Anlagen auf gbt-Dächern.

Auch das Neubauprogramm läuft auf Hochtouren. Die Vermarktung des "Herz-Jesu-Gartens" auf dem ehemaligen Krankenhaus-Gelände zwischen Friedrich-Wilhelm-Straße und Weidegasse (Trier-Süd) laufe so gut, dass bereits 2009 mit dem Bau der restlichen Ellipsen C und D begonnen werde. Ellipse A (elf Eigentumswohnungen) soll im Oktober 2009 fertig sein und B (22 Eigentumswohnungen) zwei Monate später - alles in allem etwa zeitgleich mit der Reihenhaus-Bebauung an Weidegasse (Eigenheime) und Nikolaus straße (Mietwohnungen).

Der Vermarktungsfortschritt dürfe die insgesamt 300 neuen Bewohner freuen. Ursprünglich war vorgesehen, das Quartier Ende 2012 fertigzustellen. Jetzt sieht es so aus, als könnten die letzten Bauarbeiter bereits im Frühjahr 2011 abziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort