(red/rm.) Die luxemburgischen Polizisten wunderten sich: Ungesichert und kurzgeschlossen stand der Sattelzug einer Trierer Speditionsfirma am Sonntag gegen 6.30 Uhr auf der A1/E44 bei Niederanven (Luxemburg).

Von Insassen keine Spur. Die hatten auch guten Grund gehabt, schleunigst das Weite zu suchen: Sowohl Zugmaschine als auch den mit Zigaretten beladenen Sattelauflieger hatten sie in Trier gestohlen. Wert der Beute: gut 1,5 Millionen Euro. Die Beamten der Kriminalinspektion Trier haben das Tatgeschehen, über das sie am gestrigen Montag informierten, wie folgt rekonstruiert: Die Unbekannten hatten am Sonntag zwischen 0 und 5 Uhr zunächst vom Betriebsgelände eines Fahrzeugservices in der Ottostraße (Trier-Euren) die MAN-Zugmaschine entwendet. Damit fuhren sie zu einer Spedition in der Monaiser Straße (Trier-Zewen), koppelten dort fachmännisch den Sattelauflieger ab und danach an "ihre" Maschine an und verließen das Betriebsgelände in Richtung Luxemburg.

Millionencoup platzt wegen Treibstoffmangels

Auf die Tankuhr hatten die Diebe offenbar nicht geschaut. So platzte ihr vermeintlicher Millionencoup wegen Treibstoffmangels nach knapp 30 Kilometern auf der luxemburgischen A1/E44 bei Niederanven. Die Suche nach den Tätern (laut Kripo "sehr wahrscheinlich zwei") blieb bis gestern allerdings ergebnislos. Die Tat erinnert an einen Zigarettendiebstahl in großem Stil im Oktober 2006 im luxemburgischen Ettelbrück. Unbekannte waren nachts in eine Zigarettenfabrik eingedrungen und hatten einen zuvor gestohlenen LKW mit 3,5 Millionen Zigaretten beladen. Wert der Beute: 300 000 Euro.

Hinweise zum Diebstahl der Zugmaschine in der Ottostraße sowie des Sattelaufliegers im Industriegebiet Monaise an die Kriminalpolizei Trier, Telefon 0651/ 2019-256 oder 9779-2290.