Mit 100 Jahren noch fit und agil

KÜRENZ. Bei einhundert Jahren wundert es nicht, dass der Turnverein Jahn Trier-Kürenz wechselvolle Jahre erlebte – Jahre mit Höhen und Tiefen. In einer Feierstunde wurden Lob und Anerkennung ausgesprochen sowie Mitglieder geehrt.

"Der Turnverein Jahn Trier-Kürenz hat sich behauptet, wohl auch deshalb, weil er in der Tradition von Turnvater Jahn verwurzelt und stets bodenständig war", sagte Schirmherr Manfred Maximini in seiner Ansprache zum 100-jährigen Bestehen des Kürenzer Traditionsvereins. Das Erfolgsrezept umschrieb er so: "Langsam gewachsen, gestützt auf Geschichte, Heimat und die Menschen, war er in seinen 100 Jahren nie eine Mode-Erscheinung." Mehr noch: Der Turnverein - 230 Mitglieder, davon rund 100 Jugendliche - sei stets eine tragende Säule für das Gemeinschaftsleben im vereinsfreudigen Stadtteil. Fröhlich feierten die Vereinsmitglieder das Jubiläum in der Turnhalle Am Grüneberg. Den Lobreden folgte fetzige Musik von der Band "8 on Stage". Die laue Maien-Nacht lud zum Tanzen ein.Vereinshalle kostete 47 000 Reichsmark

Bereits in frühen Jahren verfügte der Verein über eine Turnhalle. Die Baukosten der am 12. August 1928 eingeweihten Halle beliefen sich, so Schirmherr Manfred Maximini, auf 47 000 Reichsmark. Schon damals eine beachtliche Leistung: 20 000 Reichsmark habe der Verein aus eigener Kraft beigesteuert. Kurz vor der Eingemeindung im Juni 1930 tat der Gemeinderat Kürenz ein gutes Werk und überließ dem Verein die Kaufsumme für das Grundstück von 3500 Reichsmark. Akuter Geldmangel war der Grund, weshalb die Halle 1935 an die Stadt verkauft werden musste. Des Schirmherren Wunsch ist es: "Optimismus, Ideenreichtum, Tatkraft sowie Mut und Lust auf Zukunft." Nach dem Männergesangverein (1985) und der Feuerwehr (2000) feiere mit dem Turnverein ein Dritter organisierter Verein aus der Gemeinschaft der Kürenzer Ortsvereine ein seltenes wie bedeutendes Fest, betonte Ortsvorsteher Karl Lübeck in seinem Grußwort. Ohne einen gut aufgestellten Vorstand und tatkräftige Personen nutze die beste Vereinsidee nichts. Der wunde Punkt heute sei, dass selbst Traditionsvereine mit großer Besorgnis in die Zukunft blickten. Einer Vielzahl von Helfern, Freunden und Gönnern sei es zu verdanken, dass der Turnverein Jahn dieses stolze Jubiläum feiern könne. Bürgermeister Georg Bernarding überbrachte die Grüße der Stadt Trier für diese "100-jährige Erfolgsgeschichte". Nicht nur der Sport stünde beim Turnverein im Vordergrund, sondern ebenso Gesundheitsvorsorge, großes soziales Engagement sowie das Miteinander vieler Generationen. Bereits mehrfach seien Sportvereine für tot erklärt worden, "aber sie haben alle überlebt. Sie haben eine Zukunft, weil sie nach den Bedürfnissen der Menschen arbeiten, sie zusammenführen und vor Ort präsent sind." "Hervorragende Sportskameraden"

Der Sportkreisvorsitzende Trier-Saarburg, Alfons Steinbach (Trier), hatte die "ehrenvolle Aufgabe", verdiente Persönlichkeiten des Turnvereins für "herausragende Leistungen" zu ehren. Aus seiner Hand erhielten die bronzene Ehrennadel des Sportbundes Rheinland: Marie Luise Coura, Karl Lübeck, Werner Kuhn, Arnold Morin und Wolfgang Schoßau (alle Vorstandsmitglieder). Die silberne Nadel erhielt Vorsitzender Richard Haas (19 Jahre Vorsitzender). Alle Geehrten seien hervorragende Sportskameraden, sagte Alfons Steinbach in seiner Laudatio.

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