Begleitet von zauberhaften Klängen gehen die Kinder durch ein Tor ins Land der Fantasie. Märchenerzählerin Gitta Pelzer begrüßt sie mit der Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten. Die kleinen Teilnehmer haben es sich bequem gemacht. Jeder hat ein Kissen, mit dem er sich auf den Boden kuschelt. Danach geht es lebhafter zu: Zusammen mit Musikerzieherin Kornelia Fournier drücken die Kinder aus, was sie im Märchen gehört haben. In verteilten Rollen singen sie wie Esel, Hund, Katze oder Hahn, verstecken sich wie die verjagten Räuber im Zauberwald, und - was am meisten Spaß macht - musizieren auf den Küchengeräten im Räuberhaus. Zum zweiten Mal bieten Pelzer und Fournier solch einen Workshop an. Dass einige der Kinder bereits zum zweiten Mal mitmachen, spricht für sich. "Märchen haben erzieherischen Wert", sagt Pelzer "die inneren Bilder, die dabei entstehen, wirken über lange Zeit im Unterbewßten." Aber diese Bilder wollen verarbeitet werden. Dafür bieten Singen und Bewegung ausreichend Raum. Durch die Musik können Kinder die Märchen viel konzentrierter aufnehmen: "Singen stärkt die Atmung und die Herzfunktion", erklärt Fournier. "Aber viele Kinder können heutzutage nicht mehr singen." Deshalb versucht sie, in der Elementaren Musikerziehung Kindern ab 18 Monaten die Fähigkeit beizubringen, eigene Mittel zum Musik machen zu finden. "Das ist in der Zeit der Berieselung durch CDs und Video verloren gegangen", stimmen die Initiatorinnen des Workshops überein. Ein weiterer Workshop dieser Art findet statt vom 8. bis 15. Juli im Friedens- und Umweltzentrum Trier, Pfützenstraße. Anmeldung: Telefon 0651/57248 oder 06502/3448.