Mit Farbe, Papier und Biest ins Reich der Fantasie

In der Kindertheater-Reihe der Tufa bezauberte die Bremer Bühne "Compania T" mit einer originellen Umsetzung des Kinderbuchs "Ellies Biest" von Martin Karau und Katja Wehner. Die Schauspielerin Marion Witt entführte ihre Zuschauer ins Reich der Fantasie.

Trier. (ae) Bei der Aufführung der Compania T vor dem Publikum aus drei Kindertagesstätten und einer Grundschule im kleinen Saal der Tufa springt der Funke sofort über. Das liegt an der sympathischen Ausstrahlung MarionWitts alias Elli und daran, dass sie die Vier- bis Sechsjährigen direkt anspricht. In farbverkleckster Latzhose an einem Tisch sitzend, beginnt das Mädchen Elli, Bilder zu malen. Die entsprechen in ihrer kindlichen Auffassung genau dem, was die jungen Zuschauer gewöhnlich selbst produzieren und daher mit Zwischenrufen begrüßen. Doch Ellis Bilder sind etwas Besonderes, ihre Figuren erwachen zum Leben als zickige Prinzessinnen oder als liebenswertes "Biest" in rosa Plüschgestalt. Dabei regiert viel Humor, der den Nerv der Kinder mit Wortschöpfungen wie "Borstenbakterium aus dem Weltall" oder "Fliegender Pfannkuchen mit Düsenantrieb" perfekt trifft. Vor allem aber glänzt das Stück durch den originellen, die Vorstellungskraft ansprechenden Einsatz der t knapp gehaltenen Requisiten.

Meterweise Papier spielt dabei die größte Rolle. Marion Witt formt daraus erst die "Elefantenmöwe" (theatertauglicher Ersatz des fliegenden Teppichs im Buch), dann einen Sultanspalast oder einen Kerker, Bestandteile eines Abenteuers, das Elli mit Biest und Prinzessinnen erlebt. Durch den Einsatz von Farbe und Licht (Technik: Pablo Keller) wird die Märchenwelt plastischer. Das Stück unter Regie von Annette Scheibler ist ein gelungenes Plädoyer für Kreativität.

Am Mittwoch, 29. Oktober um 11 Uhr zeigt die Tufa das Kinderstück "Der Schneckenjunge" für Kinder ab 10 Jahren vom Kinder- und Jugendtheater Speyer.

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