Mit Freude lesen

Wer kann am besten vorlesen? Für die Jury war es keine leichte Aufgabe, beim fast dreistündigen Vorlesewettbewerb in der Akademischen Buchhandlung Interbook die besten Jungen und Mädchen auf Bezirksebene zu küren. Gewonnen haben Vanessa Anhuth und Linos Ullmann

 Vanessa Anhuth und Linos Ullmann (vorne, erste Reihe) sind Bezirkssieger im Vorlesewettbewerb. Sie haben wie die anderen Teilnehmer große Buchpakete als Geschenk erhalten. TV-Foto: Gabriela Böhm

Vanessa Anhuth und Linos Ullmann (vorne, erste Reihe) sind Bezirkssieger im Vorlesewettbewerb. Sie haben wie die anderen Teilnehmer große Buchpakete als Geschenk erhalten. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. (red) Zwar konnten von den zwölf teilnehmenden Kindern nur zwei Bezirkssieger des Vorlesewettbewerbs werden - entweder in der Kategorie A der Haupt- und Realschulen oder Kategorie B der Gymnasien. "Aber Verlierer gibt es nicht", stellte Kordula Kreitz-Brausch von der Akademischen Buchhandlung Interbook, in ihrer Begrüßung klar. Denn jedes Kind erhielt als Geschenk ein Buchpaket, für das Kreitz-Brausch um Spenden gebeten hatte. "Schließlich soll ja die Lesefreude gefördert werden." Dass die zwölf jungen Teilnehmer ohnehin schon Freude am Lesen haben, war ihren Beiträgen zu entnehmen.Krimi-Autor Jacques Berndorf unter den Zuhörern

Vor etwa 70 Zuhörern, darunter Eifelkrimi-Autor Jacques Berndorf, lasen die Jungen und Mädchen bemerkenswert konzentriert und routiniert - zunächst vier Minuten aus einem mitgebrachten Buch. Danach ging es an unbekannte Lektüre: Zwei Minuten Vorlesen aus dem Schmöker "Der 13. Engel" von Michael Borlik. Derweil hatte die Jury, bestehend aus der Stadtmuseums-Chefin Elisabeth Dühr, einem Buchhandlungsangestellten, einem Gymnasiallehrer, der Vorjahressiegerin und zwei Journalisten die schwierige Aufgabe, die Vorträge mittels einer Punkte-Skala zu bewerten. Lesetechnik, Textverständnis und Textgestaltung waren die Kriterien im Wahltext.Dabei waren zu berücksichtigen, wie die Stimmung und Atmosphäre des Textes eingefangen und transportiert wurde, ob das Lesetempo angemessen war und der Inhalt verständlich herüber kam. Zudem sollte engagiertes Vorlesen nicht mit Schauspielerei verwechselt und Versprecher nicht überbewertet werden.Auffallend gute Leistungen zeigten die männlichen Bewerber in dem eigentlich als Mädchendomäne angesiedelten Genre. Aber auch die Mädchen überzeugten mit vielen tollen Vorträgen, so dass die Sieger letztlich mit nur ein paar Punkten Abstand als beste Vorleser und Vorleserin gekürt wurden. Es sind Linos Ullmann vom Hindenburg-Gymnasium Trier und Vanessa Anhuth von der Regionalschule Gerolstein. Sie werden im Mai am Landesentscheid in Mainz teilnehmen. Extra Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und sonstigen kulturellen Einrichtungen veranstaltet. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Fast 700 000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich jedes Jahr.

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