Boxen in einem Auto, die die Räder durch ihre Kraft überflüssig werden lassen. Ein Zug, der sich wahlweise zum Flugzeug umfunktionieren lässt, oder Blumen, die sich in Leuchtkörper für das Wohnzimmer verwandeln. An Phantasie und Kreativität mangelt es Jonas Kartenbeck offensichtlich nicht, denn "High-C", "Flugzug" und "Glühblüh" sind nur drei von neun Objekten, die er in seiner Diplomarbeit, dem Magazin "heutemorgen", vorstellt. Der 1980 in Heidelberg geborene und dort auch aufgewachsene Diplomand möchte seine Arbeit mit einem Augenzwinkern verstanden wissen. Es geht um "Die Wiederentdeckung des optimistischen Zukunftsbildes", wie der Untertitel seiner Arbeit verrät. "Es soll freundlich und optimistisch wirken, aber keinesfalls banal", sagt er. Dies ist ihm in den Augen der Jury der Raymond Loewy Foundation offensichtlich gelungen: Sie kürte Jonas Kartenbeck neben Martin Hilpoltsteiner von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zum Sieger des mit 12 000 Euro dotierten "Lucky Strike Junior Designer Awards". Eine gedruckte Version der Diplomarbeit kann derzeit in der Fachhochschule Trier am Paulusplatz eingesehen werden. Wie aber kamen der Heidelberger und der Preis nach Trier? "Ich habe mich in vielen Städten für ein Kommunikationsdesign-Studium beworben und habe auch einige Zusagen erhalten. Aber bei Trier hatte ich das beste Gefühl", sagt der 25-Jährige. Im März allerdings musste er die Mosel verlassen: Er hat ein Stipendium der Stadt Bremen erhalten und arbeitet deshalb derzeit für ein halbes Jahr in Bremerhaven. Sein Berufswunsch ist es, in einem kreativen Team einer Agentur zu arbeiten, die Produkt- und Kommunikationsdesign verbindet, und irgendwann einmal selbstständig zu sein. Da dürfte ihm der Preis helfen, denn er gehört zu den renommiertesten und bekanntesten seiner Art im Land. Was Kartenbeck mit dem Preisgeld, das er sich mit dem anderen Gewinner teilt, anfangen wird, weiß er noch nicht. "Urlaub machen, wenn ich mal wieder Zeit habe."