Mit Können und Kreativität absahnen

Viele Bundeswettbewerbe werden in Berlin ausgetragen. Nicht immer mischen dort Trierer mit. Die Konditoren sind eine Ausnahme: Elisabeth Ambrosius hat den Landesentscheid der Konditoren-Innung gewonnen und vertritt Rheinland-Pfalz nun auf der Hauptstadt-Bühne.

 Egal, zu welcher Jahreszeit: Elisabeth Ambroius, Siegerin des Landeswettbewerbs der Konditoren-Innung, hat immer etwas mit süßen Sachen zu tun. Anfang November vertritt die 23-Jährige Rheinland-Pfalz beim Bundeswettbewerb in Berlin. TV-Foto: Ludwig Hoff

Egal, zu welcher Jahreszeit: Elisabeth Ambroius, Siegerin des Landeswettbewerbs der Konditoren-Innung, hat immer etwas mit süßen Sachen zu tun. Anfang November vertritt die 23-Jährige Rheinland-Pfalz beim Bundeswettbewerb in Berlin. TV-Foto: Ludwig Hoff

Wittlich-Lüxem. Es hat viel Mühe und Anstrengung gekostet, doch jetzt ist Elisabeth Ambrosius aus Wittlich-Lüxem überglücklich. Dafür hat sie allen Grund: Ambrosius nahm als Vertreterin aus Trier am Leistungswettbewerb des Handwerks, Sparte Konditoren, teil und gewann souverän mit hundert von hundert möglichen Punkten.

Exaktes Arbeiten im Minutentakt



Eine Auszeichnung auch für den Ausbildungsbetrieb Konditorei/Café Razen in Trier. Konditormeister Herbert Razen freut sich über das "super Abschneiden". Die "süße" Adresse in der Sichelstraße hat sich in den vergangenen Jahren zur "Meisterschmiede" gemausert. Drei Landesmeister-Titel hat das Café schon abgesahnt.

Der Konditorei-Chef selbst stand einst als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft der Köche mit an Töpfen und Pfannen. Bei der 23-jährigen Einser-Absolventin konzentriert sich derzeit alles auf den Bundesentscheid am 2. und 3. November. Die Konkurrenz ist stark. 16 Bewerber mischen mit. Da muss Elisabeth Ambrosius noch eine Schippe drauflegen, sagt Fachlehrer Reiner Lind. Er setzt große Stücke auf seine ehemalige Schülerin und ist sich ziemlich sicher, dass sie gut abschneiden wird. Ihre Stärke sei, nicht eher aufzugeben, bis alles perfekt sei. Elisabeth Ambrosius erzählt von einem Saxofon-Spieler, der ihr einmal bei einem Wettbewerb alles abverlangt habe: Das Instrument wollte nicht am Schokoladen-Mann haften bleiben.

In Berlin wird ihr die Zeit im Nacken sitzen: Drei Sorten feinster Pralinen müssen zusätzlich zum Pflicht-Programm gezaubert werden. Bewertet wird nicht nur das Endergebnis. Verschiedene Arbeiten muss die Konditorin im Minutentakt abliefern. "Drei Wettbewerbe in acht Wochen - das schlaucht ganz schön", gibt Elisabeth Ambrosius zu. Trotz "sehr viel Stress": Der Spaßfaktor überwiegt eindeutig. Einem Konditor, der auf sich was hält, stünden alle Türen offen, bis hin in internationale Spitzenpositionen von Hotellerie und Gastronomie, ist die 23-Jährige überzeugt.

Eigentlich wollte die Abiturientin studieren - etwa Lebensmitteltechnik. Doch dann hätte sie wahrscheinlich "nur" einen Job in der Industrie haben können. So entschied sie sich für das klassische Handwerk. Dort muss sie nicht Masse produzieren, sondern darf ihre "kreative Ader ausleben".

Egal, wie es in Berlin ausgeht: Bis sie sich in zwei Jahren für die Meisterprüfung einschreibt, wird sie in ihrem Ausbildungsbetrieb bleiben. Als fertige Konditormeisterin kehrt sie dann vielleicht in ihren Heimatort Wittlich-Lüxem zurück, um mit der älteren Schwester - die elterliche Mühlenbäckerei zu übernehmen.

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