"Ihre Arbeit war geprägt von Kraft und Mut und vor allem von ihrer Liebe zu den Kindern", lobte Schulleiterin Birgit Hagelauer ihre ausscheidende Stellvertreterin Susanne Christ. Schüler und Lehrer verabschiedeten sich in einer kleinen Feierstunde von der Konrektorin. Mit bunten Tänzen, lebhaft vorgetragenen Gedichten und mühsam einstudierten Liedern bedankten sich die rund 270 Kinder aller Klassen für die Arbeit, die die 62-Jährige in die Schule investiert hat.Über 40 Jahre arbeitete Christ als Lehrerin, 32 Jahre davon verbrachte sie an der Keune-Grundschule. Neben ihrer 14-jährigen Tätigkeit als Konrektorin leitete sie die Schach-Arbeitsgemeinschaft und war an dem Aufbau der Bibliothek beteiligt. "Die Schule war für mich ein großer Teil meines Lebens. Ich war mit Leib und Seele dabei", sagt Christ und trauert dabei ein bisschen der Zeit an der Schule nach. Ein Höhepunkt ihrer Dienstzeit war die Öffnung der Schule für beeinträchtigte Kinder. "Wir mussten uns auch erst an den Umgang mit diesen Kindern gewöhnen", berichtete Christ. "Das war eine Herausforderung, die wir gerne angenommen haben. Auch heute lernen wir noch von den Kindern."Besondere Tage für Christ waren Sommerfeste, Schuljubiläen und Flohmärkte. Ihr lag es am Herzen, den Kindern, Lehrern und Eltern eine angenehme Atmosphäre an der Schule zu bieten. Daher setzte sie sich auch für die Gestaltung des Schulgebäudes ein.Doch wie sieht das Leben der Konrektorin nach der Pensionierung aus? "Ich werde etwas für Körper, Geist und Seele tun", sagt Christ. "Dazu gehört für mich viel Sport und Yoga, vielleicht beginne ich auch ein Seniorenstudium." Nebenbei werde sie mehr Zeit mit Lesen und Musik hören verbringen. Christ: "Auch meine Familie soll nun mehr von mir haben."Den Kontakt zur Schule wird sie nicht ganz abbrechen lassen. Sicher werden sie ihre Spaziergänge auch mal zum Schulhof oder zum Spielplatz führen, wo sie ihren Schülern noch einmal begegnen kann.In der Feierstunde wurde auch Lehrerin Edith Schmelzer aus ihrem Dienst entlassen. Sie nimmt nach fast 40 Jahren Lehrtätigkeit an einem Altersteilzeit-Projekt teil und wurde so von ihrem aktiven Dienst befreit. In ihren 29 Jahren an der Keune-Grundschule wirkte sie im Personalrat mit, war Mentorin und arbeitete als Teampartnerin in den Integrationsklassen.Was sie unternehmen wird, nachdem die Schulglocke in Neu-Kürenz für sie das letzte Mal geklingelt hat, weiß die Lehrerin noch nicht: "Ich lasse mich überraschen, was mir meine großen Ferien bringen."