Mit Musik in den Herbst

EHRANG. (ka) "Singen ist Leben, singen ist Freude". Mit dieser Botschaft, froh und aus vollen Kehlen gesungen, begrüßten die fast sechzig Sänger des MGV 1880-Rheinland Ehrang bei ihrem traditionellen Herbstkonzert in der Mehrzweckhalle an der Oberstraße ihr Publikum. "Die Hütte ist voll", hatte zuvor MGV-Vorsitzender Friedel Morbach zufrieden konstatiert.

Für jeden etwas. Getreu dieses Mottos bemühen sich andernorts die Veranstalter, den Zuhörern etwas zu bieten. Nicht so die Ehranger. Ihre Devise lautet: "Für alle viel". Nicht anders war es beim Herbstkonzert. Dabei nennen die Rheinland-Sänger das musikalische Feuerwerk, das sie jeweils veranstalten, schlicht einen "bunten Melodienstrauß". Zusammengestellt hatte ihn Musikdirektor und Rheinland-Dirigent Reinhold Neisius zusammen mit Gert Spies, dem Leiter des Ensembles "Saxomania". Weil nämlich das musikalische Gebinde in diesem Jahr besonders groß und bunt geraten war, halfen die Saxomania-Instrumentalisten, es dem Publikum zu präsentieren. Bessere Helfer hätten die Rheinland-Sänger kaum finden können. Saxomania und 1880-Rheinland harmonierten bestens. Dies umso mehr, als die Saxomanen auch noch ein besonderes Ass aus dem Ärmel zogen: Stefan Spies, Sohn des Dirigenten, erwies sich als wahres Allround-Talent. Nicht nur, dass er einige Instrumente spielt - besonders virtuos das Xylophon. Der junge Mann versteht sich auch aufs Moderieren. Und das im Stil eines echten Entertainers, flott, schlagfertig, witzig und mit Niveau. Weniger mit Worten, dafür mit seinen Klarinetten-Soli begeisterte der Saxomane Martin Klasen. Was die Rheinland-Sänger können, ist bekannt. Stimmgewaltig, bei Bedarf auch gefühlvoll, gaben sie den Ton an und beherrschten ihr Repertoire. Auch diesmal gekonnt begleitet von der jungen Pianistin Anja Kehrbaum, sie ist fast schon fester Bestandteil des Chores. In der Tat bot das Programm viel. Sowohl in der Auswahl der Werke als auch in der Art der Interpretation trafen Reinhold Neisius und Gert Spies den Geschmack der Zuhörer. Gesungen oder gespielt erklangen Volkslieder, Trinklieder, Operetten-, Filmmelodien und mehr. Vorwiegend Kompositionen aus dem alten Europa, aber auch aus der neuen und übrigen Welt. "Träume sind stärker." Einem Choral gleich und der Atmosphäre des Abends entsprechend, sangen die Rheinland-Sänger das Schlusslied. "Das war's." Mehr vermochte Friedel Morbach, selbst noch sichtlich unter dem Eindruck der Musik stehend, nicht zu sagen, bevor stürmischer Applaus einsetzte.

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