Mit Mut, Optimismus und ein klein wenig Stolz

TRIER. Seine letzte große Ansprache vor seiner Verabschiedung als Oberbürgermeister im März hielt Helmut Schröer gestern beim Neujahrsempfang der Stadt. Hunderte Gäste hörten die Rede Schröers, der optimistisch in die Zukunft blickte und – nicht ganz ohne Stolz – einen Rückblick auf 18 Jahre Regentschaft gab.

In einer langen Schlage stehen sie an, um Oberbürgermeister Helmut Schröer und seiner Frau Gisela die Hand zu schütteln und beste Neujahrswünsche auszutauschen. Ehrenamtliche, Funktionäre, das Trierer Prinzenpaar, die Weinmajestäten, Vereinsvorsitzende, Vertreter von Organisationen, Schulen, Ämtern und Verbänden sind dazu in den Großen Rathaussaal gekommen. Aber auch "ganz normale" Bürger sind dabei. Wie jedes Jahr hat die Stadt etliche von ihnen nach dem Zufallsprinzip eingeladen - tatsächlich gekommen sind allerdings nur 20. Vielleicht aus Schüchternheit, vielleicht aber auch aus Desinteresse an der Kommunalpolitik. Schröers Ansprache verfolgt sein Nachfolger Klaus Jensen mit Ehefrau Malu Dreyer in der ersten Reihe. Dass Schröer ihm mit der Aufzählung seines Wirkens für Trier in den vergangenen 18 Jahren kein kleines Erbe überträgt, nimmt Jensen mit ernster und freundlicher Miene auf. "Fragt man heute die Trierer, dann gibt es eine große Zustimmung zur Entwicklung der Stadt in den letzten Jahren. Man fühlt sich wohl in Trier, man ist stolz", sagt Schröer und gibt das versteckte Eigenlob an die Trierer weiter, die sich in besonderem Maße für ihre Stadt engagieren würden. Diese "positive Grundstellung" sei auch "insgesamt in Deutschland" festzustellen. Nicht nur einmal spannt Schröer den Bogen von der Stadt- zur Bundes-, Landes- und - natürlich - Europapolitik. Gleich dem bundesweiten Konjunkturaufschwung werde man auch in Trier im Jahr 2007 "die Ernte vieler Arbeitsjahre einfahren können". Zum Ende seiner langen, Mut machenden und feierlichen Rede gewährt Schröer einen ganz persönlichen Einblick. Er wolle sich seiner Familie widmen und ein Stück Freiheit zurückgewinnen, sagt der kleine, große Kommunalpolitiker. Was er beruflich nicht mehr tun müsse, wolle er sich künftig nicht durch zahllose Ehrenämter aufbürden. Dass er in überschaubarem Rahmen die "eine oder andere Aufgabe" übernehmen werde, sei allerdings selbstverständlich. Schließlich sei "Oberbürgermeister in Trier zu sein, eine wunderschöne Aufgabe, eine Herzensangelegenheit."

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