Mit Rat und Tat für Flüchtlinge: Wie Jura-Studenten mit der Refugee Law Clinic Trier Gutes tun wollen

Flüchtlingen helfen, sich im ihnen fremden Behördendschungel zurechtzufinden - das ist das Ziel der noch jungen Refugee Law Clinic Trier. Juristische Beratungsstellen zu Asyl- und Aufenthaltsrechten gibt es in Trier bisher nämlich kaum. Um eine solche Beratung anbieten zu können, läuft seit gestern eine Vorlesung an der Universität, bei der Studenten geschult werden. Mit dabei ist auch die Jurastudentin Ines Wacht, die hier von ihrer Arbeit im Vorfeld berichtet.

 Ines Wacht ist gespannt auf die Vorlesungsreihe zum Thema Asylrecht. Auch für sie ist das Thema neu. TV-Foto: Lena Kräuter

Ines Wacht ist gespannt auf die Vorlesungsreihe zum Thema Asylrecht. Auch für sie ist das Thema neu. TV-Foto: Lena Kräuter

Foto: (h_st )

Während ich vergangenen Herbst für ein Auslandssemester in Frankreich war, erzählte mir ein Freund von der Idee, die Refugee Law Clinic zu gründen. So habe ich das Projekt von der ersten Idee bis zu seiner Gründung im Dezember bereits verfolgen können. So war ich dann auch von Beginn an dabei.
In den vergangenen Monaten galt es dann erst einmal vorwiegend organisatorische Aufgaben zu bewältigen. Wir haben Veranstaltungen vorbereitet, Flyer verteilt und planen aktuell eine Party am 26. Juni im Studihaus, um den Verein noch bekannter zu machen. Das hat mir alles sehr viel Spaß gemacht. Toll ist, dass ich viele neue Kontakte knüpfen konnte und zum Beispiel auch Jurastudenten aus den höheren Semestern kennengelernt habe.TV-Serie Mein Verein


Besonders freue ich mich aber darauf, dass ich durch den Verein praktische Erfahrungen sammeln kann. Für mein Jurastudium verbringe ich sehr viel Zeit in der Bibliothek - im Moment bin ich dort besonders oft, weil ich mich auf mein Staatsexamen vorbereite. Im Rahmen der Flüchtlingsberatung kann ich dann, statt nur die Theorie zu lernen, auch schon einmal in der Praxis arbeiten.
Allerdings muss ich mir auch für die Refugee Law Clinic erst einmal theoretisches Wissen aneignen. Asyl- und Ausländerrecht wird an der Universität Trier nämlich gar nicht gelehrt - deswegen müssen wir uns jetzt selbst schulen. Dazu startet auch eine Vorlesungsreihe. Während des Sommers werden dort zum Beispiel Richter und Professoren Vorlesungen halten. Erst, wenn wir ausreichend geschult sind, dürfen wir eine rechtliche Beratung für Flüchtlinge anbieten. Unser Vorstand geht davon aus, dass wir mit dem Verein bis Anfang des kommenden Jahres so weit sind.
Ich lerne gerne zusätzlich für diesen Zweck. Es geht ja auch darum, sich um die Menschen, die nach Deutschland kommen, zu kümmern. Das ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Deswegen finde ich es auch gut, dass ich mich in diesem Bereich weiterbilden kann. Ich erhoffe mir dadurch auch, einen besseren Einblick in die Flüchtlingspolitik insgesamt zu erhalten.

Protokolliert von Lena Kräuter
Extra

Die Refugee Law Clinic hat vor allem zum Ziel, studentische Flüchtlingsberatung anzubieten. Auch Jurastudenten, die noch keinen Abschluss haben, können sich schulen lassen. Laien können ebenfalls an der Vorlesung teilnehmen, dürfen später aber nicht alleine beraten. Daneben sucht der Verein aktive Mitglieder, die zum Beispiel bei organisatorischen Aufgaben oder etwa als Dolmetscher helfen. Die Vorlesungen können ohne Voranmeldung von jedem besucht werden. Informationen zur RLC und zu den Veranstaltungen unter rlc-trier.de Direkter Kontakt zum Verein: info@rlc-trier.de lekr

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