Mit Sammelbüchse und Promifaktor

Beste äußere Bedingungen für eine Straßensammlung: Mit einer Prominentensammlung in der Trierer Innenstadt startete die diesjährige Haus- und Straßensammlung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Gesammelt wird noch bis zum 21. November.

 Landrat Günther Schartz (links) war als Spendensammler für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf den Straßen von Trier unterwegs. TV-Foto: Ludwig Hoff

Landrat Günther Schartz (links) war als Spendensammler für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf den Straßen von Trier unterwegs. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. "Wettermäßig hatten wir schon alles", erinnert Günter Jakobs, Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, beim Start der diesjährigen Sammelaktion. Umso mehr freut es ihn, dass die äußeren Bedingungen nicht hätten besser sein können für den offiziellen Start der Haus- und Straßensammlung zugunsten der Kriegsgräberfürsorge des Volksbunds.

Oberbürgermeister Klaus Jensen, Bernhard Kaster (MdB), Landrat Günther Schartz, Bernd Henter (MdL), Bürgermeister Bernhard Busch (VG Ruwer) sowie Oberst Volker Saueressig und Oberstleutnant Jürgen Thym - als Noch- Repräsentanten der Bundeswehr in Trier - gehen, ausstaffiert mit Sammelbüchsen, in der Innenstadt umher. "Einen Euro für die Kriegsgräber. Einen Euro für den Frieden." Der ehemalige Landrat Richard Groß hat sich diesen markigen Spruch auf der Herfahrt zur Sammelzentrale im Kurfürstlichen Palais überlegt. "Ich wollte die Leute nicht einfach so ansprechen", sagt das "Sammel-Urgestein" mit jahrzehntelanger Erfahrung. "Die Leute stehen bestimmt schon Schlange und wollen ihr Geld loswerden bei uns." Bei der Prominentensammlung gehe es nicht um das Ergebnis, sondern in erster Linie um die Unterstützung von Seiten der Öffentlichkeit, betont Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Jakobs.

Einheimische und Touristen spenden



Landrat Günther Schartz hat sich an der Steipe positioniert. Es sei schön, dass auch Luxemburger spendeten. Es falle ihm allerdings auf, dass die Jugendlichen "wenig bis gar kein Interessen" zeigten. Mittlerweile herrscht ganz schön Betrieb in der Innenstadt. Die Sammelbüchsen der Prominenten füllen sich mehr und mehr. Einheimische wie Touristen spenden. Ob beim Trierer OB oder bei Bernhard Kaster - die Bürger nutzen die Gelegenheit, um über die Sammeltätigkeit hinaus mit den Politikern ins Gespräch zu kommen.

Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink hatte ein positives Zusammentreffen mit Franzosen: "Die haben sich gewundert, dass sie auf Französisch angesprochen wurden." Dementsprechend sei das Ergebnis ausgefallen. An der Basilika hat Holkenbrink kurzum eine ganze Touristengruppe "abkassiert".

Der Volksbund betreue derzeit 827 Friedhöfe in 45 Ländern mit über zwei Millionen Gefallenen, berichtet Günter Jakobs. Über eine Million Soldaten gelten laut Jakobs noch als vermisst. Zu den wichtigsten Maßnahmen dieses Jahres zähle die Kriegsgräberstätte in Eger (Tschechien), um die 4300 deutschen Kriegstoten "endlich in Würde bestatten können". Darüber hinaus bilde die Beseitigung der schweren Schäden in Motta St. Anastasia in Italien einen Schwerpunkt. Jakobs dankte allen Beteiligten für Anregungen, Hilfen und finanzielle Unterstützung, auch den zahlreichen namenlosen Sammlern: "Sie können sicher sein, dass der Volksbund alles tut, damit die Kriegstoten an einem würdigen, schlichten Ort des Gedenkens die letzte Ruhe finden." Die landesweite Sammlung des Volksbunds läuft noch bis 21. November.

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