Mit Schwung in den Frühling getanzt

Trier · Die Kinder- und Jugendgruppen der Ballettschule Birgit Müller zeigen ihr Können auf der Tufa-Bühne.

 Frühlingsstimmen zum großen Finale: Musik von Johann Strauß begleitet das altersgemischte Ensemble der Ballettschule Birgit Müller beim Auftritt in der Tufa. TV-Foto: Martin Recktenwald

Frühlingsstimmen zum großen Finale: Musik von Johann Strauß begleitet das altersgemischte Ensemble der Ballettschule Birgit Müller beim Auftritt in der Tufa. TV-Foto: Martin Recktenwald

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier Blumen waren das wiederkehrende Motiv des bunt gemischten Bühnenprogramms, das verschiedene Altersklassen der Ballettschule Birgit Müller an zwei Abenden in der ehemaligen Tuchfabrik (Tufa) präsentiert haben.
Blumen als Frühlingsboten flogen zu Beginn zu Antonio Vivaldis bekanntem Jahreszeitenstück ins Publikum, und Rosenblätter regnete es zum Schluss zu den "Frühlingsstimmen" nach der Musik von Johann Strauß. Fröhlich beschwingt war die Grundstimmung - passend zur begonnenen hellen und freundlichen Jahreszeit.
Das Programm "Vom Ballettsaal auf die Bühne" verfolgte das Blumenthema jedoch keineswegs dogmatisch. Vielmehr klang das Jahreszeiten-Motiv immer wieder in einzelnen Teilen an.
So machte sich die Gruppe der jüngeren Ballettschülerinnen strandfertig und brach auf zur "Badezeit". Hochgereckt präsentierten sie ihre Handtücher oder legten sich zum Sonnenbaden - insgesamt ein stimmiges Ensemble aus bodennahen und weit aufschießenden Figuren.
Bei den Älteren fiel der Sommergruß nachdenklicher und stärker poesiebetont aus. "Sommerfrische" verband einen Text von Joachim Ringelnatz mit Peter Tschaikowskys Jahreszeitenmusik über den Juni. Im Gras liegen und die Gedanken treiben lassen, oder doch über die Wiese tanzen? Die Ballettschülerinnen weckten mit ihrer überzeugenden Darstellung solche Assoziationen.
Wo die Temperaturen wärmer sind, geht es auch mal etwas wilder zu. Ganz besonders trifft das auf den Dschungel zu: Eine wilde Tierschar vom Affen bis zur Raubkatze bewegte sich in teils rasantem Tempo durch den Wald.
Zum Titel "Hunting" der Gruppe Deep Forest wurde der Dschungel auch in der Tufa lebendig. Von links nach rechts, nach vorne und zurück springen "Jaguare" mit gestreckten Krallen umher. Derweil dreht eine ganze Schar weiterer "Tiere" ihre Runden im Kreis. Wilder Urwald - das kann Ballett also auch.
Eher klassische Momente bot das Programm ebenfalls: eindrücklich beispielsweise der Solotanz "Swanilda" zu Léo Delibes "Walzer aus Coppelia".
Oder die Morgenserenade aus Romeo und Julia, vertont von Sergej Prokofjew, die von einem Vierer-Ensemble präsentiert wurde. Hier tauchte auch wieder das Blumenmotiv auf: Langstielige Rosen verstärkten den Ausdruck elegant geschwungener Figuren.
Insgesamt war der Abend in der Tufa ein schöner Gruß an Frühling und Sommer und eine überzeugende Darbietung unterschiedlicher Ausdrucksweisen des Balletts.
Aus dem voll besetzten großen Saal der Tufa klang dafür lange kräftiger Applaus.

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