Mit Zuckertüte und viel Mut

TRIER. Schultüte, Ranzen und ein leicht banges Gefühl: Gestern gingen 907 Kinder in Trier zum ersten Mal in die Schule. Damit ist die Zahl der Erstklässler gegenüber dem vergangenen Jahr leicht gestiegen. Einen fast ebenso wichtigen Tag erlebten die Schüler, die auf die weiterführenden Schulen wechselten.

Die Zuckertüte zu Hause vergessen, das Klassenzimmer nicht gefunden oder zu früh auf dem Pausenhof: Der erste Schultag bleibt jedem in Erinnerung - besonders wenn eine Kleinigkeit schief geht. Etwas verloren standen gestern ein paar Eltern mit ihren Kindern vor einer Grundschule in Trier: Eine falsche Ankündigung hatte sie eine Stunde zu früh vor dem Eingang antreten lassen. Die meisten Erstklässler erlebten einen rundum schönen Schulanfang - gaben sich doch Eltern und Lehrer alle Mühe, ihnen den Einstieg in den "Ernst des Lebens" so angenehm wie möglich zu gestalten. In den meisten Schulen begann die erste Stunde zu Langschläfer-freundlicher Zeit: Zwischen neun und zehn Uhr näherten sich die Kinder mit Schultüten, die sie selbst fast überragten, ihren neuen, meist in der Nachbarschaft liegenden Schulen. Manche beobachteten noch etwas schüchtern an Mami oder Papi gequetscht das ungewohnte Treiben, andere gingen gleich forsch auf ihre Altersgenossen zu. Erinnerungen werden wach

Während sich der Nachwuchs mit der neuen Umgebung vertraut machte, wurden bei vielen Erwachsenen Erinnerungen an die eigene Schulzeit wach - hat sich doch seit den 70er und 80er Jahren, als die meisten Eltern zur Grundschule gingen, in vielen Gebäuden auf den ersten Blick nicht viel verändert. Die Lehrpläne freilich, nach denen die Kinder unterrichtet werden, sind seitdem mehrfach umgebaut worden. In diesem Jahr wurden in Trier 80 Kinder mehr eingeschult als im vergangenen Jahr. Für den Landkreis Trier-Saarburg konnte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion noch keine Zahlen nennen. Langfristig wird sich allerdings der demographische Knick auch bei den Schülerzahlen bemerkbar machen. "Wir rechnen ab 2006 mit einem spürbaren Rückgang der Einschulungen", sagt Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Nach Schätzungen des statistischen Landesamtes soll über einen Zeitraum von sechs Jahren etwa ein Sechstel der Schüler wegbrechen. Den ersten Tag an einer weiterführenden Schule erlebten gestern in Trier 1295 Fünfklässler. Die meisten von ihnen, 700, gehen aufs Gymnasium, 233 auf die Realschule und 323 zur Hauptschule. Die restlichen 39 Schüler wechselten auf die freie Waldorfschule. Im Landkreis wechselten 426 Kinder aufs Gymnasium.

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