Mit betreiben, mit entscheiden

TRIER. Die weitere Planung der Südbad-Sanierung steht auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung des Dezernatsausschusses III. Auf Anfrage der Grünen sollen die Einsparungen erläutert werden, die durch die Verkleinerung des Nichtschwimmerbeckens zustande kommen.

Bis nach Berlin sind die Pläne für die Sanierung und den künftigen Betrieb des Südbads mittlerweile gelangt. Der dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung angegliederten "PPP-Task-Force" liegt der Antrag der Trierer Stadtverwaltung vor, das Bad künftig in Partnerschaft mit einem Privat-Unternehmen zu betreiben (PPP = Privat-Public-Partnership). Wird das Konzept in Berlin anerkannt, könnte das Südbad es auf die Liste der PPP-Pilotprojekte schaffen. Mit "neuen, innovativen Lösungsansätzen" könnte dann "auch eine Kostenreduzierung errechnet" werden, erklärt die Stadtverwaltung Trier vielversprechend, aber unkonkret auf Anfrage des TV. Erkennt Berlin das Südbad als Pilotprojekt an?

Die Anerkennung als PPP-Projekt würde ein verändertes Ausschreibungsverfahren mit sich bringen: Weil Bewerber gleichzeitig potenzielle spätere Mitbetreiber sind, muss ihnen Einfluss darauf gewährt werden, wie das Objekt gestaltet werden soll. Nicht nur der Stadtrat, sondern der künftige Mitbetreiber bestimmt somit über das Gesicht des Südbads mit. "Die Erstellung einer Detailplanung ist abhängig vom weiteren Verfahrensverlauf", heißt es dazu seitens der Stadtverwaltung. Exakte Pläne, wie das Südbad umgebaut und betrieben wird, kann Sportdezernent Georg Bernarding daher seinen Ausschussmitgliedern heute wohl nicht vorlegen. Trotzdem hält die Verwaltung an dem von ihr gesetzten Termin fest: Dem Stadtrat soll Ende des Jahres ein Baubeschluss vorliegen. Immerhin eins scheint gesichert: Das Denkmalpflegeamt hat der geplanten Verlegung des Nichtschwimmerbeckenrands nach innen offenbar zugestimmt. Dabei hieß es noch im Mai 2006 - als diese so genannte "Zoom-Lösung" zur Verringerung der Wasseroberfläche in einem TV-Artikel thematisiert wurde - seitens der Verwaltung, eine solche Lösung sei mit den denkmalpflegerischen Belangen nicht unter einen Hut zu bringen. In seiner April-Sitzung hatte der Stadtrat 362 200 Euro für die Ausarbeitung der Konzepte des Ingenieurbüros SIG Schroll (Tochterunternehmen der Stadtwerke Trier) bewilligt. Diese Mittel stehen noch zur Verfügung und fließen in die "weitere Vorbereitung und Fortführung der Planung", informiert das Presseamt der Stadtverwaltung. Die Unstimmigkeiten über die Südbad-Planung zwischen Stadt und Land - etwa über die Höhe der Sanierungskosten und die förderfähige Wasserfläche (der TV berichtete mehrfach) - hätten nicht zu einer Verlängerung der Planungsphase geführt, behauptet die Stadtverwaltung: "Mit dem Land wurden von Beginn an Verfahren und Inhalte der Sanierungsmaßnahme besprochen. (...) Insofern ist hier keine zeitliche Verzögerung erkennbar." Wie sich die geplanten Verkleinerungen der Becken konkret auf die späteren Betriebskosten auswirken, wollten die Grünen von Bernarding wissen, der diese Frage im öffentlichen Teil des Dezernatsausschusssitzung heute, Mittwoch, um 17 Uhr im Großen Rathaussaal beantworten wird.

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