Mit dem Bus statt zu Fuß

Bis nach den Sommerferien soll die Trimmelter Schimmel-Kita saniert und wieder bezugsfertig sein. Ob bis dahin zwei Gruppen in der Franzosen-Schule auf dem Petrisberg untergebracht werden können, entscheidet sich heute.

Trier. Raphael ist stolz. Seit Neuestem fährt er - genau wie seine großen Brüder in die Schule - mit dem Bus zum Kindergarten, statt zu Fuß zu gehen. Seit seine Kindertagesstätte (Kita) Trimmelter Hof vor zweieinhalb Wochen wegen Schimmels schließen musste (der TV berichtete), besucht Raphael die Montessori-Kita auf dem Petrisberg. Um ihn und die anderen 91 Kindergartenkinder der Trimmelter Kita zu den Interims-Unterkünften zu bringen, hat die Stadt einen Bus-Shuttle eingerichtet. Morgens um acht Uhr geht es im Langflur los, nacheinander werden Kitas in Neu-Kürenz (St. Augustinus), auf dem Petrisberg (Montessori) und in Trier-Süd (Herz-Jesu) angefahren. Celine Brendel, Raphaels Mutter, ist zufrieden mit der Notlösung. "Das Busfahren klappt gut", sagt sie. "Für die Kinder ist es OK, für uns ist es ein größerer Aufwand", ergänzt eine andere Mutter. Konnten die Kinder vorher ab 7.15 Uhr in die Kita Trimmelter Hof gebracht werden, muss man sich jetzt an den Busplan halten. "Dass der Bus erst um 8 Uhr fährt, ist für mich schlecht", sagt eine andere junge Frau. Ihre vierjährige Tochter brachte sie bisher um 7.30 Uhr zur Kita. "Bei den meisten Halbtagsstellen muss man um 8 Uhr anfangen - das schaffe ich jetzt nicht mehr, und deswegen gibt's Schwierigkeiten bei der Stellenvermittlung durchs Arbeitsamt."Dass der frühere Nachmittagsbus erst um 13.30 Uhr in Trier-Süd startet, bedeutet für Kinder, die eigentlich einen Halbtagsplatz bis 12.30 Uhr haben, dass sie - inklusive Fahrzeit - eineinhalb Stunden länger von zu Hause weg sind als zuvor. Besonders für erst kürzlich drei Jahre alt gewordene Kinder ist das eine lange Zeitspanne. Und nicht allen Eltern steht ein Auto zur Verfügung, um ihre Kleinen wie gewohnt zum Mittagessen selbst von der Kita in Trier-Süd abzuholen. Einige Eltern, die ihre Kinder in verschiedenen Gruppen der Kita Trimmelter Hof hatten, haben Sonderlösungen abgemacht, so dass Geschwisterkinder zusammen an einem Standort untergebracht sind. Eine Abmeldung habe es nur in einem Fall gegeben, sagt Kita-Leiterin Ulrike Schmitt.Wegen Platzproblemen können die beiden Trimmelter Gruppen allerdings nicht in der Montessori-Kita bleiben. Die französische Schule auf dem Petrisberg ist als eigentliche Zwischenlösung ins Auge gefasst. "Das grundsätzliche OK dazu haben wir", erklärt Sozialdezernent Georg Bernarding. Am heutigen Dienstag sollen in einem Gespräch mit den französischen Behörden vor Ort die Bedingungen abgestimmt werden. Bis das in trockenen Tüchern ist, müssen sich die 42 Trimmelter Kinder mit der Turnhalle der Montessori-Kita zufrieden geben - und die Montessori-Kinder im Gegenzug auf ihre Sportstunden verzichten.Nach den Sommerferien soll die Trimmelter-Kita saniert und wieder nutzbar sein. Das hat die Stadtverwaltung den Eltern mitgeteilt. Zurzeit analysiert ein Sachverständiger noch die Bauschäden, um ein Gutachten zu erstellen. Die städtische Rechtsabteilung prüft mögliche Gewährleistungsansprüche. Ob außer der hinteren Holzfassade weitere Bauteile der Kita vom Schimmel befallen sind, ist noch nicht bekannt. Die Innenverkleidung, hinter der der Schimmel in einem Gruppenraum festgestellt worden ist, sei nicht weiter aufgebrochen worden, um eine "weitere Kontamination der bislang noch unbelasteten Innenräume" zu vermeiden. Extra VHS-Kurse: Auch das VHS-Kursangebot ist betroffen von dem Schimmelbefall in der Kita am Trimmelter Hof. Die Yogakurse der Volkshochschule Trier beginnen am Donnerstag, den 14. Februar, in der Kindertagesstätte "Im Treff". Es gibt noch einige freie Plätze in dem Kurs von 18 bis 19.30 Uhr. Ein weiterer Yogakurs findet am Montagvormittag von 10 bis 11.30 Uhr in der ehemaligen Paulinschule statt. Informationen und Anmeldung: Telefon 0651/7181435; E-Mail: gisela.sauer@trier.de.

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