Mit dem Elch durch Trier

TRIER. Friedlich, fröhlich und mit 6000 gut gelaunten Feierwütigen ging die SWR 3 Party-Nacht in der Nacht zum Sonntag über 13 Bühnen. Von "handgemachter" Musik über Partys zum Abtanzen in verschiedenen Musikrichtungen bis zur Comedy in der Kulisse der Viehmarktthermen - ganz Trier feierte im Zeichen des Elchs.

Die Viehmarktthermen sind hell erleuchtet, davor eine schier endlose Schlange. SWR 3-Comedy-Star Andreas Müller lockt mit seinem neuen Musik-Comedy-Kabarett-Programm, und irgendwie scheint es, als wollten alle Party-Nacht-Besucher hier ihre Schwof-Reise beginnen. Andreas Müller virtuos am Keyboard, Andreas Müller als Muskelpaket "Arnie" Schwarzenegger, Andreas Müller als Bundespräsident Johannes Rau - ein Lacher jagt den nächsten. 500 Besucher tummeln sich gut und gern in den Thermen. Frisch belustigt geht es weiter zur nächsten "Location". Überall auf den Straßen das gleiche Bild: Fröhliche Menschen, kaum einer ist unangenehm betrunken oder ausfallend. Am nächsten Morgen wird die Polizei in der Tat vermelden, dass es keine Zwischenfälle gegeben hat. Fast herrscht auf den Straßen eine Stimmung wie bei einem Open-Air-Festival, auch wenn die Temperaturen noch ein wenig frisch sind. Also schnell ins Cubiculum. Auch hier hat sich um halb elf schon eine Schlange gebildet. Drinnen flirrt die Luft vor Hitze - und ist mit deftigen Beats und rockigen Rhythmen erfüllt. SWR 3-Moderatorin Nicole Köster heizt als DJ die Gäste an. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie streift sie sich ein T-Shirt mit der Aufschrift "Rockschlampe in Ausbildung" über, was das Publikum mit Johlen kommentiert. Coolere Klänge sind ein paar Schritte weiter im Palais am Dom zu hören. Bei der "Das Ding"-Party sind Hip Hop, Black und R'n'B angesagt - ohne Zweifel vor allem bei den Jüngeren ein Magnet. So tummeln sich nackte Haut und weite Hosen auf der engen Tanzfläche. Die Musik lässt die Popos wackeln und die Mundwinkel nach oben gehen, und so manche coole Attitüde verliert sich in Begeisterung.Popowackeln am Dom

Popowackeln und glückliches Grinsen sind auch in Walderdorffs' Club angesagt - nach einem kleinen Abstecher ins Café, wo man sich einen ganz persönlichen SWR 3-Elch vom Original Elch-Zeichner Stefan Dehmel zu Papier bringen lassen kann. Das zusammengerollte Papier an der Garderobe abgeben und auf zur Tanzfläche, die SWR 3-DJ Sascha Baron mit klassischem Disco-Sound beschallt. "Wir sind schon den ganzen Abend hier!", ruft Marion Lehnen, 28-jährige Versicherungskauffrau aus Luxemburg begeistert. "Die Stimmung ist so genial, so viele Siebziger-Songs!" Songs aus den Siebzigern, die nicht "aus der Dose" kommen, gibt es im Krokodil. Auf dem Spaziergang dorthin: Ein junger Mann, der sich im Schlafsack an eine Wand geschmiegt hat - die ersten machen schlapp. Davon ist im Krokodil zu spüren. "Three Monkeys and a Dog" spielen unplugged Hits von den Beatles bis Lenny Kravitz. Die Eintrittskarten will inzwischen keiner mehr sehen. Es ist fast zwei Uhr. Langsam strömen immer mehr Tanzwütige zum "Shuttle-Bus", der sie zum "großen Finale" im Betriebshof der Stadtwerke bringen soll. Richtig kalt ist es geworden. Das Warten wird zur Geduldsprobe, Lohn ist die "Dance Night". Bombastischer Sound, viel Nebel, und mit Michael Spleth und Jochen Graf zwei DJs, die gern mal die Luftgitarre zu Party-Klassikern wie"Volare" rausholen. Da ist Tanzen angesagt - auch, um nicht festzufrieren. "Die Partynacht war ein voller Erfolg", sagt Projektleiterin Grazyna Glanowski am nächsten Morgen müde, aber lächelnd. "Wir sind super-glücklich mit dem Ablauf. 6000 Partygäste waren unterwegs, alle zufrieden, wenn man von den Wartezeiten absieht."

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