Mit dem neuen Intendanten keimt die Hoffnung

TRIER. Die Gesellschaft der Freunde des Theaters Trier traf sich zu ihrer Hauptversammlung. Die Mitglieder blickten zuversichtlich der neuen Ära unter dem Intendanten Gerhard Weber entgegen.

Carl-Ludwig Wagner, Ministerpräsident a.D. und Erster Vorsitzender des Kuratoriums, nutzte die Gelegenheit, die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Neben dem Austausch mit dem Intendanten Heinz Lukas-Kindermann, der trotz fruchtbarer Gespräche "nicht immer ganz harmonisch gewesen war", sei der Kontakt mit Stadt und Land wichtig gewesen, um auf die Bedeutung des Theaters hinzuweisen. Wagner habe versucht anzuregen, den Anteil des Landes an der Zuschussfinanzierung aufzustocken. Doch die Verhandlungen gestalteten sich nach den Worten des früheren Politiker s schwierig. "Unsere Aufgabe ist es, auch finanziell zu helfen", erklärte Wagner. Die Basis an Mitgliedsbeiträgen von 282,50 Euro sei nicht groß, würde aber von vielen überschritten. So stellte der Verein den Antikenfestspielen in der Spielzeit 2002/2003 rund 20 000 Euro zur Verfügung. "Das ist sehr wenig, erlaubt aber, Lücken zu stopfen", sagte Wagner. Auch die Herstellung der Theatermaske, eine erstmals im Jahr 2001 verliehene Auszeichnung, und den damit verbundenen Barpreis von 1000 Euro finanziere die Gesellschaft. Schatzmeister Dieter Mühlenhoff berichtete über die Kassenlage. Zurzeit habe die Gesellschaft ein Vermögen von 10 068 Euro und gehe damit gut gerüstet in die neue Theatersaison. Nach einer musikalischen Überraschungs-Einlage von Evelyn Czesla und Nico Wouterse, begleitet von Franz Brochhagen am Klavier, fanden Wahlen statt: Der Vorstand unter dem Vorsitz von Wagner wurde für die nächsten drei Jahre bestätigt; neue Beisitzer sind Franziska Schüßler, Christian Bermes und Bernd Kleber. In der anschließenden Aussprache äußerte ein Mitglied die Frage, wie die schwindenden Besucherzahlen gemehrt werden könnten, und kritisierte die Qualität des Schauspiels in den vergangenen Jahren. Man sei in den Gesprächen mit Lukas-Kindermann nie sehr weit gekommen, räumte Wagner ein, der gleichwohl dem Intendanten und den Stücken große Meriten zusprach. "Die Art des neuen Intendanten Gerhard Weber bietet mir Hoffnung, eine Verbesserung zu sehen", meinte Wagner. Auch Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink sprach in Hinblick auf die jüngsten Aktivitäten der Theaterleitung von einem Aufschwung. Die wiederholten Lobesäußerungen über Weber erreichten den solchermaßen Geehrten allerdings nicht persönlich. Er sei auf einer Bühnenprobe unabkömmlich, hieß es. Man müsse neue Wege überdenken, wie beispielsweise das Finden von Sponsoren für Stücke oder die Kooperation mit anderen Häusern, um ein Bühnenbild oder eine Produktion mehrfach zu nutzen, sagte der Kulturdezernent. Holkenbrink bedankte sich bei den Theaterfreunden, den "Helfern in der Not". Er stellte auf Frage eines Besuchers klar, dass ausschließlich Intendant Gerhard Weber die künstlerische Verantwortung trage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort