"Mit einem Stammtisch kann es losgehen"

TRIER. Bundesweit sind etwa 9000 Menschen im katholischen Sozialverband KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. – organisiert. 100 Ortsgemeinschaften gibt es insgesamt, in der Nähe von Trier sind es vier. In Trier selbst existiert seit 2001 keine Ortsgemeinschaft mehr, bedauert der Bundesverbandsvorsitzende, Clemens-August Krapp – und hofft auf Änderung.

 Der Trierer Kirchengeschichtler Professor Bernhard Schneider (links) referierte bei der Tagung des KKV-Verbands der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung über Hieronymus Jaegen. Rechts Clemens-August Krapp, der Bundesverbandsvorsitzende des KKV-Verbands.TV-Foto: Gabriela Böhm

Der Trierer Kirchengeschichtler Professor Bernhard Schneider (links) referierte bei der Tagung des KKV-Verbands der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung über Hieronymus Jaegen. Rechts Clemens-August Krapp, der Bundesverbandsvorsitzende des KKV-Verbands.TV-Foto: Gabriela Böhm

Ende vergangener Woche fand ein Treffen des Bundesverbandsvorstands des katholischen Sozialverbands KKV (Katholisch Kaufmännische Vereine) in der Katholischen Akademie in Trier statt. Trier war als Tagungsort bewusst gewählt, um in der Region verstärkt auf das Vorhandensein dieses Verbands und die Vorteile einer Mitgliedschaft hinzuweisen. Bundesverbandsvorsitzender Clemens-August Krapp nutzte die Veranstaltung, um für den KKV-Verband zu werben. Gespräche mit dem Trierer Bischof vor knapp einem Jahr hätten ergeben, dass Reinhard Marx eine KKV-Neugründung in Trier begrüßen würde. Im weitesten Sinne handelt es sich beim KKV um eine Art Netzwerk, das auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds handeln will, erläuterte Krapp. Es ginge darum, Katholiken in beruflichen, privaten und gesellschaftlichen Situationen Hilfe und Unterstützung zu geben. Beispielsweise könne ein im KKV organisierter Jurist einem anderen Mitglied kostenlose Beratung gewähren. Die meisten Mitglieder sind leitende Angestellte und Beamte. 25 Prozent der Mitglieder seien Selbstständige, die zwischen vier und 24 Mitarbeiter hätten. Krapp hofft darauf, dass eine Gründungshilfe vom Bundesverband den nötigen Impuls zur Neugründung einer KKV-Ortsgemeinschaft in Trier gibt: 1000 Euro gebe es für jede neue Ortsgemeinschaft, 30 Euro für jedes neue Mitglied. "Wir suchen Katholiken und Katholikinnen aus Wirtschaft und Verwaltung. Im Grunde genommen kann es mit einem Stammtisch von zehn bis 15 Leuten losgehen." Den Jahresmitgliedschaftsbeitrag beziffert Krapp auf 50 Euro. In das Veranstaltungsprogramm eingebunden war ein Referat von Professor Bernhard Schneider, der über den Stand des Seligsprechungsprozesses von Hieronymus Jaegen berichtete. Der Laientheologe gründete im Jahr 1867 eine KKV-Ortsgemeinschaft in Trier und war ihr Vorsitzender. Die Seligsprechung, so der Kirchengeschichtler, könnte möglicherweise in zwei Jahren bevorstehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort