Trier. (alo) "Ist das hier schon trocken?" Der 9-jährige Etienne Schmitt schaut Kursleiterin Marianne Zender fragend an. "Ja", stellt sie mit einem prüfenden Blick fest und entfernt die Schablone. Auf dem weißen Seidenschal ist nun ein filigranes Muster entstanden.

In der Bastelstube haben gleich drei verschiedene Gruppen mit je acht Teilnehmern einen Kurs in Seidenmalerei besucht. Mit den drei Farben Türkis, Lila und Blau konnten sie nach Lust und Laune einen Seidenschal gestalten. "Das ist am Anfang gar nicht so einfach", sagt Etiennes Mutter Monika. "Wir haben 100 Fragen auf einmal. Aber die Kursleiterin ist sehr geduldig."

Mit einer neuen Technik ist die Seidenmalerei denkbar einfach geworden, sagt Zender. Bei der klassischen Variante wird die Seide in einem Spannrahmen fixiert, doch das leisteten sich nur die wenigsten Anfänger. Mit der neuen Methode sei jedoch keine solch teure Anschaffung notwendig, führt Zender fort. "Dabei wird die Seide mit einem speziellen Spray auf einer Unterlage fixiert."

Nun kann man die Farbe in allen möglichen Variationen auftragen. Dabei werden vor allem Stempel, Schablonen und Farbrollen benutzt - der Pinsel dagegen kommt selten zum Einsatz. "Diese Methode ist deswegen auch etwas für Leute, deren Motorik nicht so weit ausgeprägt ist - vor allem also für Kinder", sagt Zender. Und: "Die so entstandenen Muster wirken viel moderner."Die Kinder sind von dem Kurs begeistert. "Ich hatte keine genaue Vorstellung davon, aber das macht mir richtig Spaß", sagt Sarah Frein. Und Etienne gefällt die Arbeit auch. "Aber nicht, dass Sie denken, der Schal ist für mich", stellt er klar. "Den bekommt meine Patentante!"