Ein buntes Treiben mit vielen Attraktionen für Groß und Klein beherrschte die Szene beim Sommerfest der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule (WHC) auf der Tarforster Höhe, trotz recht miesen Wetters. Das Fest stand im Zeichen des 125-jährigen Bestehens der Schule für Hörgeschädigte. Regenbedingt blieb die Bühne auf dem Schulhof allerdings verwaist. Dafür gab es umso mehr musikalische Unterhaltung in der Turnhalle, nachdem Rektor Klaus Gilles die Gäste begrüßt hatte. Schon am Vormittag herrschte in den Klassenräumen und auf den Fluren dichtes Gedränge an den Ständen. "Ach Gott, is do was los", verriet sich ein Saarländer. Hinter einem Tisch standen Patrick Marchand (12) und Patrick Jung (11), stolz, bereits mehr als 50 Exemplare der Projektwochenzeitung an den Mann gebracht zu haben. Während der Projektwoche konnten die Schüler an 15 Angeboten wie Tanz, Theater, Kochen, Video oder Handwerk - früher und heute teilnehmen. Gehörig Spaß hatten die beiden Patricks beim Eintippen der Texte in den Computer und beim Fotografieren. Ein großes Spielangebot erwartete die kleinen Besucher, für die Älteren waren in einem Klassenraum Utensilien einstiger Lehrkunst ausgestellt. Unter den knapp 1000 Gästen befanden sich viele Ehemalige der WHC. "In diese Schule zu gehen war das Beste, was mir passieren konnte", sagte Monika Necke aus Karlsruhe, einst Internatsschülerin. Matthias Eichhorst aus Morbach kam, um alte (Schul-)Freunde zu treffen: "Die Klassenräume sehen noch aus wie vor zehn Jahren." In ihrer 125-jährigen Geschichte hat sich die Schule von der einstigen preußischen "Provinzial-Taubstummenanstalt" zu einer modernen Lehranstalt entwickelt, die auf Frühförderung und Integration der Hörgeschädigten setzt und im Jahr 1988 nach Tarforst umzog. 160 Schüler, darunter 60 Realschüler, zählt die WHC, 50 Lehrkräfte unterrichten die 22 Klassen.