Moderne Technik im OP

Der neue "High Tech" Angio-OP wurde im Brüderkrankenhaus in Betrieb genommen. Die Kombination aus Angiographie und Operationsraum erlaubt eine Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Gefäßkrankheiten.

 Prof. Dr. Hans Peter Busch hat durch den neuen Angio-OP bessere Möglichkeiten zur Behandlung von Gefäßkrankheiten. Das farbige Licht soll den Patienten helfen sich zu entspannen. TV-Foto: Annika Stehno

Prof. Dr. Hans Peter Busch hat durch den neuen Angio-OP bessere Möglichkeiten zur Behandlung von Gefäßkrankheiten. Das farbige Licht soll den Patienten helfen sich zu entspannen. TV-Foto: Annika Stehno

Trier. (ast) Auf dem linken Monitor vor dem neuen Angio-OP sieht man die Röntgenaufnahme eines Kopfes, in dem ein kleines Knäuel steckt. Dieses Knäuel ist ein mit Blut gefüllter Sack, der sich an der Wand eines Blutgefäßes gebildet hat. Es wird in der Fachsprache Aneurysmus genannt. Wenn es platzt und in den Raum zwischen Hirnhaut und Gehirn oder direkt in das Gehirn ausblutet, ist Leben in Gefahr.Auf dem rechten Monitor sieht man den neuen Angio-OP, den es erst einige Male in Europa gibt. Er ist eine Kombination von Angiographie (Darstellung der Blutgefäße mittels Röntgenstrahlen) und Operationsraum, in dem sich der Patient auf der neuen Zwei-Ebenen-Angiographie-Anlage befindet. Um seinen Kopf rotiert der Arm der Anlage mit einem Detektor, der gleichzeitig Bilder von zwei Ebenen macht. "Das ist ein Vorteil für den Patienten", erklärt der ärztliche Leiter des Zentrums für Radiologie, Prof. Dr. Hans Peter Busch. "Mit der neuen Anlage wird das Risiko verringert, da weniger Röntgenstrahlen und Kontrastmittel zum Sichtbarmachen der Arterien benötigt werden." Außerdem werde durch die zweite Ebene und die Zusammenarbeit von Chirurgen und Radiologen Zeit gespart, denn "je schneller es geht, desto weniger Komplikationen gibt es". Ein weiterer Vorteil ist, dass zur Behandlung eines Aneurysmas nicht mehr unbedingt der Kopf geöffnet werden muss, sondern eine Sonde ab den Lenden durch den Körper in den Kopf eingeführt werden kann.Auch Aussackungen an der Hauptschlagader oder Durchblutungsstörungen im ganzen Körper können hier von einem fächerübergreifenden Team aus Angiologen (Gefäßspezialisten), interventionellen Radiologen (Fachärzte für Röntgenologie und Strahlenheilkunde) und Gefäßchirurgen durch das neue Angio-OP, das den älteren Ein-Ebenen-Angiographen abgelöst hat, besser entdeckt und behandelt werden.Neu ist das weltweit erstmalig realisierte "Lichtkonzept", bei dem sich der Patient eine entspannend wirkende Farbe zur Beleuchtung des Raumes aussuchen kann.

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