Motorsäge spaltet die Gemüter

TRIER-RUWER. (mhf) An den Hängen der Autobahn 602 sowie im Bereich von Loeb- und Ruwerer Straße wurden von der Autobahnmeisterei Schweich Baumfällungen in Auftrag gegeben, die auf das Unverständnis der Naturschützer stoßen.

"Die Naturschutzverbände hat sehr befremdet, was hier von statten geht. Auf der einen Autobahnseite wurde ehemals ein Sicht- und Lärmschutz mit Steuergeldern erstellt. Heute geht das Straßenamt hin und macht an dem Autobahnhang einen Kahlschlag", beklagt Frank Huckert, Erster Vorsitzende des Bunds für Umwelt- und Naturschutz. Der Leiter der Autobahnmeisterei in Schweich, Walter Druckenmüller, bezeichnet den Eingriff als eine notwendige Maßnahme zur Verkehrssicherheit. Vor zwei Jahren habe ein Sturm gezeigt, dass die jetzt gefällten Bäume an der A 602 so stark geschädigt seien, dass der gesamte Bestand entfernt werden müsste. "Damals sind zwanzig Zentimeter dicke Äste wie Glas gebrochen und auf die Fahrbahn geflogen. Im nächsten Jahr wird wieder alles grün sein, denn die geschlagenen Pappeln und Weiden sind so genannte Pionierpflanzen und werden im nächsten Jahr wieder nachwachsen", ist sich Druckenmüller sicher. Die untere Naturschutzbehörde der Stadt Trier war über die Maßnahmen der Autobahnmeisterei nicht informiert. Dies sei aber auch nicht notwendig gewesen, erklärt Ralf Frühauf von der Pressestelle der Stadt. Auf die Anfrage des TV hin sei man vor Ort gewesen und habe festgestellt, dass die gefällten Bäume nicht auf einem geschützten Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) gestanden hätten.

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