Müll, Verkehr und Holperstrecken

KÜRENZ. Wilde Müllkippen, schlechte Straßen und eine hässliche Einfahrstraße: Beim Ortsgespräch des Trierischen Volksfreunds haben die Kürenzer am Dienstagabend über alles gesprochen, was sie an ihrem Stadtteil stört.

Jeder kennt sie. Und jeder hat sie - im wahrsten Sinne des Wortes - schon mal zu spüren bekommen: die Kürenzer Straße. Ob im Linienbus, im Auto oder mit dem Fahrrad - wer vom Bahnhof in Richtung in Kürenz möchte, weiß anschließend, wie sich Schlaglöcher anfühlen. "Straße" - das klingt da schon etwas beschönigend. "Ich bezeichne diese Strecke immer als Schwangerschaftsunterbrechungs-Straße", sagt Ortsvorsteher Manfred Maximini in der von TV -Redakteur Rainer Neubert moderierten Diskussionsveranstaltung. Die "Kürenzer" sei nicht nur in einem äußerst schlechten Zustand, sondern auch keine attraktive Zufahrt in den Stadtteil.Am Ende der Holper-Piste wartet der nächste Schandfleck des Stadtteils: die ungepflegte Bahnunterführung. "Hier weiß keiner, wer dafür zuständig ist - die Stadt oder der Bahn?", berichtet Maximini. Der Unmut der Kürenzer über die Unterführung ist groß. "Da muss dringend was passieren", ruft ein erboster Bürger, als der Ortsvorsteher den momentanen Zustand erläutert.Nicht weit vom Zankapfel Bahnunterführung entfernt wartet mit dem Eckhaus Schönbornstraße/Domänenstraße eine weitere hässliche Stelle im Ortsbild. Ursprünglich sollte das alte Haus abgerissen werden. Doch es kam anders - das Haus steht immer noch. "Die Erben des Hauses sind nicht bereit, etwas zu investieren, und die Stadt hat kein Geld, um es zu kaufen", erklärt Maximini. Er verspricht jedoch den aufgebrachten Kürenzern, dass es öffentlichen Druck in dieser Sache geben werde. "So darf es jedenfalls nicht bleiben."Der Stadtteil hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark verändert. Das fällt vor allem den älteren Bürgern auf. "Das Ortsbild hat keinen Charme mehr", kritisiert ein Kürenzer. Was ihn aber mehr stört als eine holprige Straße oder eine ungepflegte Bahnunterführung, ist das rücksichtslose Verhalten vieler Menschen. "Überall schmeißen sie ihren Müll hin und errichten wilde Sperrmüllkippen." Davon hatte er genug und schrieb von Hand Schilder, auf denen er mit Anzeige drohte. Mit Erfolg. "Seit vier Wochen hat niemand mehr etwas hingestellt", erzählt der engagierte Mann.Ortsvorsteher Maximini gibt ihm Recht: "Wenn man sieht, dass jemand keine Skrupel hat und einfach seinen Schrott ablädt, dann sollte man ihn anzeigen."Trotz einiger hässlicher Flecken sind die Kürenzer auch stolz auf ihren Stadtteil. "Mit unserem Schlösschen und dem Schlosspark haben wir etwas, um das uns andere Trierer Stadtteile beneiden", bemerkt ein Bürger. Er weist jedoch auch auf eine Gefahr hin, die im Park lauere. "Da der Weiher kaum noch Zufluss hat, ist er mittlerweile ganz grün von Algen. Spielende Kinder können nicht unterscheiden, wo die Wiese aufhört und das Wasser anfängt."Verkehrsberuhigung ist natürlich eines der wichtigsten Themen in Kürenz. Toni Breiling, Anwohner der stark befahrenen Domänenstraße, beschwert sich über die Busse, die sehr dicht vor seiner Hauswand halten. Seiner Meinung nach sollten die Avelsbacher Straße und die Domänenstraße für den Busverkehr teilweise zu Einbahnstraßen gemacht werden. Ortsvorsteher Maximini kennt dieses Problem seines Stadtteils. "Fachleute haben uns abgeraten, hier Einbahnstraßen zu errichten. Das sei zu gefährlich." Das Thema Verkehr wird den Kürenzern noch eine Weile erhalten bleiben. "Das kann frühestens nach der Landesgartenschau in Angriff genommen werden", prophezeit Maximini. Denn im Jahr 2004 wird ein großer Teil der LGS-Besucher durch Kürenz fahren.Morgen zum Abschluss von "Kürenz - ganz nah": Die Landesgartenschau, der neue Sportplatz und der FSV.

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