Müllsäcke bereiten Ärger

EHRANG. (gsb) Eine Woche lang stanken den Anliegern zwei illegal abgelegte Müllsäcke mit Fleisch in der Fröhlicherstraße in Ehrang. Anwohner bemühten sich um ihre Entsorgung - tagelang ohne Erfolg.

Von einer buchstäblichen "Schweinerei" sprechen die Anwohner, die am Mittwoch letzter Woche eine anrüchige Entdeckung machten. Gleich hinter der Kirche, gegenüber dem Pfarrhaus, blieben nach der Abfuhr der gelben Säcke zwei eigentümliche blaue Säcke mit üblem Inhalt zurück. Es stellte sich heraus, dass in ihnen jeweils schätzungsweise zwanzig bis dreißig Kilo Fleisch waren. Wer sie dort abgestellt hat, darüber rätseln die Anwohner. Bei der Abfuhr des Restmülls am Freitag wurden die blauen Säcke nicht mitgenommen. "Das Problem hätte doch ein Müllmann weitergeben können", ärgert sich ein Anlieger. Katzen, Hunde und Ratten hatten sich über den Inhalt hergemacht und die Säcke aufgerissen. Als schließlich "die Brühe" heraus lief, das Fleisch aus den Säcken quoll und Knochen vor Haustüren gefunden wurden, verständigten die Anwohner am Samstag die Polizeiinspektion Schweich. Gemeinsam mit Beamten verstaute der Nachbar ("unter Brechreiz") das vergammelte Fleisch in neuen blauen Säcken und stellte es in einem Bottich zur Sicherung auf seinem eigenen Grundstück vorüber gehend ab. Schließlich wäre über das Wochenende bei der Stadt keiner erreichbar gewesen, wussten auch die Polizeibeamten. Doch mit der Erreichbarkeit haperte es auch zu Wochenbeginn. Telefonate gingen ins Leere. "Überall wurden wir abgewimmelt." Die ART habe sich als nicht zuständig erklärt. Beim Stadtreinigungsamt verwies man darauf, dass "alle in Koblenz auf einer Tagung" seien. Ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt schaute schließlich am Dienstagnachmittag in der Fröhlicherstraße vorbei. Doch der erklärte sich nur zuständig für gewerbliche Fleischabfälle. Ob er überhaupt in die unversehrten Säcke geschaut habe und wie er die Herkunft des Fleisches beurteilen konnte, daran hat ein Anlieger seine Zweifel. Der Bottich mit dem anrüchigen Inhalt blieb stehen. "Es gehört sich nicht, dass man überall abgewimmelt wird", ärgern sich die Leute. Sie haben getreu dem Spruch "Wer nichts tut, macht mit" gehandelt, aber behördlicherseits sei nichts passiert. Dem Anlieger, auf dessen Grundstück die Säcke untergebracht waren, stank nun nicht nur deren Inhalt, sondern nach dem Behördenlauf die ganze Angelegenheit. Den Gedanken, das "Zeug" einfach vor dem Rathaus abzustellen, hat er aus Vernunftgründen verworfen. Dafür hat er unter Kenntnis der Polizei die Müllsäcke wieder auf ihren ursprünglichen Platz zurück gestellt. Dort wurden sie - eine Woche nach ihrem Fund- gestern abgeholt.

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