Munteres Möbelrücken

"Verschwendung von Steuergeldern" mutmaßte ein Nachbar der Grundschule St. Martin, als er beobachtete, dass Schulmobiliar vom Hausmeister zerschlagen und entsorgt wurde. "Die Tische, Stühle und Regale waren nicht mehr verwertbar", sagt Schuldezernent Ulrich Holkenbrink auf TV-Anfrage.

Trier. (gsb) Etwa 15 Tisch, Stühle, diverse Regale und Schränke seien in der letzten Ferienwoche vom Hausmeister der Schule auf dem Schulhof zerschlagen worden, sagt Anwohner Hans Klein, der neben der Grundschule St. Martin wohnt. Das Mobiliar sei dann in einem Container entsorgt worden, der später abtransportiert wurde.

"Das war doch zu schade zum Zertrümmern", sagt Klein, "das hätte man sozialen Zwecken zuführen können." Klein sieht in der Zerstörung Verschwendung von Steuergeldern.

Im Rathaus bestätigt man die Entsorgung der Möbel. Grundsätzlich hätten die Schule zwar den Auftrag, nicht mehr benötigtes Schulmaterial - sofern es noch nutzbar sei und pädagogischen Ansprüchen genüge - einer weiteren Nutzung zuzuführen. Das sei beispielsweise in den Ferien zwischen den Grundschulen Quint und Tarforst geschehen.

Bei dem Mobiliar der GS Martin habe es sich allerdings um Möbel gehandelt, die im Unterricht nicht mehr verwertbar waren, informiert Schuldezernent Ulrich Holkenbrink auf TV-Anfrage. Der Hausmeister, gelernter Schreinermeister, habe aufgrund seiner Fachkenntnis beurteilt, dass die Möbel nicht mehr brauchbar waren. Tische und Holzstühle waren etwa 20 Jahre alt und zum Teil gerissen, die Schränke zum Teil nicht mehr abschließbar. Die Regale seien Altregale aus privaten Schenkungen gewesen.

Bleibt die Frage, wo die Bücher und Spiele in der GS Martin zukünftig aufbewahrt werden? Hier geht das muntere Möbelrücken weiter. Denn durch die Schließung der Geschwister-Scholl-Hauptschule kommt ein Teil ihrer Regale in die GS Martin, sofern sie nicht für die Berufsbildende Schule für Gewerbe und Technik benötigt werden. "Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass Schulmöbel nur dann entsorgt werden, wenn sie dem heutigen hohen Anspruch einer schulischen Nutzung nicht mehr entsprechen und eine sonstige Wertung", heißt es aus dem Rathaus, "sei es aus wirtschaftlicher Sicht oder zur Vermeidung von Unfallgefahren, nicht mehr in Betracht kommt."

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