Murkserei und Hudelei der Lehrzeit abgewaschen

Eine alte Tradition, die in der Region Trier bereits zum 27. Mal in Folge stattfand, ist die jährliche Gautschfeier. Auf dem Kornmarkt in Trier haben 17 Auszubildende im graphischen Gewerbe ihre Lehrzeit abgewaschen.

 Die Packer haben den nächsten Delinquenten gepackt und werden ihm jetzt den Unfug, die Fehlerhaftigkeit, die Murkserei und Hudelei der Lehrzeit abwaschen. Foto: Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg

Die Packer haben den nächsten Delinquenten gepackt und werden ihm jetzt den Unfug, die Fehlerhaftigkeit, die Murkserei und Hudelei der Lehrzeit abwaschen. Foto: Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg

Trier. (red) Beschwingte Jazzklänge empfingen die Besucher und die Kornuten - sprich die jungen Gesellen - auf dem Kornmarkt in Trier. Insgesamt 17 neuen Jüngern Gutenbergs konnten die Packer an diesem Tag die Verfehlungen der Jugend in der Bütte abwaschen.

Der Obermeister der Innung für das grafische Gewerbe, Jürgen Nilles aus Trittenheim, dankte den Vertretern der Ausbildungsbetriebe für den besonderen Einsatz während der dreijährigen Ausbildungszeit. Berichtet wurde über die Gautschzeremonien der Vergangenheit, als die Gautschlinge noch "körperlich gehobelt" und symbolisch die Hörner der Lehrzeit abgeschlagen wurden. Diese rauen Zeiten sind jedoch längst Vergangenheit.

Zeremonienmeister Wolfgang Raab, Ehrenobermeister der Innung, forderte daraufhin die jungen Kornuten auf, dem Unfug, der Fehlerhaftigkeit, der Murkserei und Hudelei der Lehrzeit abzuschwören. Schwammhalter Patrik Nikodemus machte sie zunächst mit dem kühlen Wasser der Bütte bekannt, indem er den Kopf der Kornuten symbolisch mit dem Schwamm wusch. Dann hatten die Packer - bis zu acht gleichzeitig für den schwersten Gautschling - ihren großen Auftritt. Sie ergriffen die Delinquenten und tauchten sie bis zu dreimal in das kalte Wasser der Bütte. Nachdem alle Gautschlinge diese Prozedur über sich ergehen ließen, erhielten sie die ersehnten Gesellen- und Gautschbriefe.

"Wir wollen die Tradition des Gautschens auf jeden Fall auch noch die nächsten Jahre durchführen", verkündet Wolfgang Raab, der das Gautschen vor 27 Jahren in Trier wieder eingeführt hatte.

Die Gesellen- und Abschlussprüfung haben bestanden:

Drucker, Fachrichtung Flachdruck: Daniel Thul, Ensch (Druckerei Nilles, Trittenheim), Daniel Mohr, Burgen (MM Graphia Trier, Trier), Nicolas Klassen, Monzelfeld (Johnen-Druck, Bernkastel-Kues), Michael Senko, Zeltingen-Rachtig (Krämer Druck, Bernkastel-Kues), Dennis Friedrich, Dreis (Druckhaus Wittich, Föhren), Alexander Junk, Salmtal (Nikolaus Bastian Druck und Verlag, Föhren), Christian Feltges, Schleid (Johnen-Druck, Bernkastel-Kues), Fachrichtung Hochdruck: Matthias Gebhard, Morbach (Papier-Mettler, Morbach); Mediengestalter für Digital- und Printmedien, Fachrichtung Mediendesign: Daniel Dänner, Hünfeld, Stefan Riss, Gengenbach, Felix Schäfer, Offenbach am Main, (alle Europäisches Berufsbildungswerk Bitburg), Dirk Schuster, Trier (Verlag + Druck Linus Wittich, Föhren), Daniel Schleßmann, Prüm (Boomerang-Solutions, Trier), Julia Klein, Trier (Zink & Kraemer, Trier), Hannah Mandel, Igel (Teresto Media, Merzig), Annika Schröder, Zendscheid, Cornelia Kirst, Münk (beide Infosat Verlag & Werbe GmbH, Daun), Ann-Katrin Färber, Bassenheim (Europäisches Berufsbildungswerk Bitburg), Fachrichtung Medienoperating: Stefan Tschammer, Weißwasser/O.L. (M & R Kreativ, Trier), Pascal Harner, Trier (MM Graphia Trier), Nadine Thielen, Maring-Noviand (Krämer Druck, Bernkastel-Kues), Miriam Witz, Stipshausen (Papier-Mettler, Morbach); Siebdrucker: Thomas Keil, Kyllburgweiler (Stuco, Speicher).

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