Musikalisch-komischer Balanceakt

Musikalische Salti schlugen die Musikclowns Gogol und Mäx im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) mit ihrem Programm "Salto Musicale". Die Moselfestwochen brachten das virtuose Freiburger Komiker-Duo nach Trier.

Trier. Normalerweise stehen im Saal der IHK Tagungen und Weinproben auf dem Programm. Ganz untreu wurde die Kammer sich nicht, präsentierte im Foyer doch der "Klitzekleine Ring" als Zusammenschluss von elf Weingütern zwischen Kröv und Pünderich seine Erzeugnisse. Eine exzellente Begleitung zu einem Abend, der, von den Musikclowns Gogol und Mäx gestaltet, alle Sinne ansprach.Der Maestro deklamiert "Piano solo", schwingt die Frack-Schöße zurück und sich selbst ans Klavier. Gegen Gogols (Christoph Schelb) musikalische Alleinherrschaft meutert Mäx (Max Müller) und tritt mit ihm in einen aberwitzigen Wettstreit der Instrumente. Derer spielen die Duellanten mehr als 20 virtuos, mal im Duett, mal als Solisten. In der heiteren Partitur stehen zusätzlich Slapstick, Akrobatik und Komik geschrieben. Waghalsige Stunts im rosa Tutu

In der Kombination treffen die Musikclowns den richtigen Ton, den sie vierhändig auf dem Klavier liegend dem Piano, Posaune, Klarinette, Tuba und Alphorn entlocken. Das alpine Kuhglockenspiel beherrschen sie ebenso wie die Glasharfe, eine Rhythmusgruppe aus Konservendosen und die Trompeten-Geige. Die zimmert sich Mäx, nachdem er in die Stradivari getreten ist. Er kratzt auf Porzellantellern und macht seinen musikalischen Unsinn zum "Concerto grande" seines Gegenspielers. Das bereitet nicht nur dem Publikum Freude, sondern treibt Maestro Gogol zu waghalsigen Stunts, die er schließlich im rosa Tutu beim Drahtseilakt zwischen Klavier und Susafon vollführt. Er mutiert zum feurigen Flamenco-Gitarristen und Glocken-Jongleur. Als balancierender Saxofonspieler begleitet er Mäx, der das Piano in die Höhe wuchtet. Mit musikalischer Perfektion klimpern Gogol und Mäx meisterhaft auf der schrägen Klaviatur komischer Musik-Clownerie zwischen Chopin, Beethoven und Mozart.

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