Musikalische Generationsarbeit

Es gibt Konzerte im Trierer Kurfürstlichen Palais, da kann man von vornherein davon ausgehen, dass sie gut besucht sind. Dazu gehören auch die Veranstaltungen des Collegium musicum, des Orchesters des Trierer Bildungs- und Medienzentrums.

 Eine souveräne Solistin. Natalie Lederer mit dem Collegium musicum im Kurfürstlichen Palais. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Eine souveräne Solistin. Natalie Lederer mit dem Collegium musicum im Kurfürstlichen Palais. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. (gkl) Seit vielen Jahren gehören die Angebote der Musiker unter der Leitung von Klaus Risch zum festen Kulturangebot in Trier. Diesmal hatte sich Risch den diesjährigen Titel des Kultursommers Rheinland-Pfalz zu eigen gemacht und die Matinee mit "Cool Britania" überschrieben.

So fanden sich die englischen Komponisten Henry Purcell und Benjamin Britten auf dem Programm. Außerdem noch Georg Friedrich Händel, der ja eigentlich ein Deutscher, präzise ein Sachse ist. In bekannt launig-humorvoller Art erläuterte Risch dem Publikum, dass es bei Händel immer auf die Sichtweise ankomme. Sowohl die Deutschen als auch die Briten reklamieren den Meister für sich. Wie auch immer Händel selber die Frage beantworten mag, seine Musik belastet es nicht.

Es ist unter ganz unterschiedlichen Aspekten eine überaus wertvolle Arbeit, die Risch mit diesem Klangkörper leistet. Neben dem Musikalischen, das natürlich im Vordergrund steht, ist es auch das Generationsübergreifende, dessen Bedeutung man nicht unterschätzen sollte. An den Pulten sitzen Schüler neben Senioren mit dem gemeinsamen Ziel, den Notentext mit Leben zu füllen.

Musiker mit Begeisterung bei der Sache



Natürlich konnte man auch beim jüngsten Konzert so manches an den Ergebnissen aussetzen. Purcells Suite aus "The fairy Queen" hatte natürlich ihre Schwächen, bei Brittens "Simple Symphonie" konnte man durchaus feststellen, dass ihre Ausführung absolut nicht simpel ist. Darauf kam es aber nicht an.

Es war auch diesmal faszinierend, zu sehen, mit welcher Begeisterung die Musiker bei der Sache waren. Eine Begeisterung, die die kleinen Unzulänglichkeiten überlagert und ausblendet.

Von Händel hatte Risch neben der F-Dur Suite aus der "Wassermusik" das Konzert für Harfe und Orchester, Opus 4 Nr. 6, ins Programm gesetzt. Hier kam ein weiterer Punkt zum Tragen, der den Wert des Collegiums deutlich macht.

Junge Solistin über weite Strecken souverän



Für die jungen Musiker ist das Orchester eine gute Plattform, Bühnen- und Orchestererfahrung zu sammeln. Dies galt auch für die Solistin des Händelkonzertes, Natalie Lederer. Über weite Strecken äußerst souverän absolvierte die 16-jährige Harfenistin ihren Part, gestaltete ihre Solopassagen ansprechend.

Mehr als nur herzlich war der Applaus, den sie und das Collegium sich redlich verdient hatten.

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